Pro Kluftern" will "Hinterlandtrasse" unbedingt verhindern

KLUFTERN (sz) "Pro Kluftern" meldet sich in Sachen MTU-Ansiedlung in Salem zu Wort. Für die Initiative handelt es sich um ein "Logistikzentrum ohne Logik". Wie in einer Pressemitteilung ausgeführt wird, will sich der Verein für eine natur- und menschengerechte Verkehrslösung einsetzen und eine "Hinterlandtrasse" mit allen rechtlichen Mitteln verhindern.

Pro Kluftern schreibt: "Die Ortsumfahrungen Salem-Neufrach und Bermatingen sollen so schnell wie möglich vornehmlich aus Landesmitteln realisiert werden, die Finanzmittel sind jetzt vorgesehen. Rein zufällig fällt der Beschluss, während in Salem um und gegen die Neuansiedlung eines Logistikzentrums der Firma Tognum gestritten wird. MdL Ulrich Müller wagt sogar die Behauptung, die beiden Projekte hätten nichts miteinander zu tun, der quasi gleichzeitige Beschluss für beides wäre rein zufällig. Eine solche Aussage eines christlichen Politikers ist unglaublich. Es wäre besser und politisch klüger gewesen, Herr Müller hätte dazu geschwiegen.

Was kommt auf die Region zu, wenn wirtschaftliche Interessen mit zweifelhaftem Nutzen für die Allgemeinheit die Straßenbauplanungen diktieren? Eine der letzten, noch halbwegs intakten Kultur- und Erholungslandschaften wird für alle Zeiten dem unersättlichen Gewinnstreben geopfert, wohl wissend, dass das Wirtschaftswachstum nicht zuletzt auch wegen der rückläufigen Bevölkerungszahlen nicht unendlich weitergehen kann und damit der Bedarf an zusätzlichen Straßen geringer ist als derzeit geplant.

1. Die jetzt beschlossenen Umgehungsstraßen sind in Verbindung mit der geplanten Südumfahrung Markdorf der größte und wichtigste Teil einer künftigen Lkw-Transitstrecke, deren Anbindung an die B 31 neu über die geplante K 7743 und damit über die Anschlussstelle Kluftern dann zwingend ist. Das wissen alle, vor allem der Erste Bürgermeister Hornung, Bürgermeister Gerber, MdL Müller und die Repräsentanten von Pro B 31 neu. Deshalb haben sie alle immer wieder darauf bestanden, dass diese Anschlussstelle gebaut werden müsse.

2. Der geplante seenahe Weiterbau der B 31 neu ab dem Dornierknoten gemäß dem Planfall 7.5, der schon jetzt in weite Ferne gerückt ist, wird nie mehr realisiert werden, weil der zukünftige Ost-West-Verkehr durchs Bodensee-Hinterland rollen soll.

Alle Rechtsmittel ausschöpfen

3. Die geplanten Ortsumfahrungen verlaufen auf der vor mehr als 20 Jahren verworfenen Trasse der A 98 (Planungsfall 2A) ohne Rücksicht auf die Umweltgutachten, die damals mit zum Aufgeben der Planungen geführt haben. Die jetzt erforderlichen Umweltgutachten werden einfach den heutigen Straßenplanungen angepasst. Wir wollen nicht den Fortschritt verhindern, wir wollen aber auch nicht, dass überzogener Straßenbau unsere Landschaft zerstört und den nächsten Generationen nur noch eine durch nicht mehr benötigte Straßen zubetonierte Gegend zurücklässt, die vormals ein Garten Eden war. ,Pro Kluftern' setzt sich für eine natur- und menschengerechte Verkehrslösung am Bodensee ein. Eine Hinterlandtrasse darf daher nicht gebaut werden. Der Verein wird konsequent alle Rechtsmittel ausschöpfen, um den in Kluftern und Umgebung lebenden Menschen die Lebensqualität nicht vergällen zu lassen."