BUND legt
Geld für Klage gegen B 31-Planfeststellung zurück
IMMENSTAAD - "Die neue
B 31 - Nachteile für Immenstaad und die Bodenseeregion" ist das Thema auf
der Hauptversammlung des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Immenstaad
gewesen. Für eine Klage gegen die B31-Planfeststellung legt der BUND bereits
jetzt Geld zurück.
Die anwesenden Bürger
sprachen sich deutlich gegen den geplanten vierspurigen Ausbau der B 31 aus.
Aus Gründen des Umweltschutzes, der Wegfall von heute noch landwirtschaftlich
genutzten Ebenen und die Angst vor einer erhöhten Lärmbelästigung waren die
Argumente. Der Vorstand des BUND Immenstaad, vertreten durch Angelika Eckstein
und Klaus Lindemann, ging in seiner Argumentation noch einen Schritt weiter:
Der bisherige Straßenbau habe die Verkehrsprobleme nicht gelöst, die aktuellen
Planungen verlagerten nur den Verkehr und würden somit neue Betroffenheiten
schaffen.
Laut Kassier Peter Hecking hat der Ortsverein derzeit 6000 Euro in der Kasse.
Klaus Lindemann äußerte sich klar zur Verwendung des Geldes: "Bisher haben
wir 3000 Euro zurückgelegt, um ein Biotop anzulegen. Aber aus heutiger Sicht
wird das nichts werden." Käme es zu einer Klage gegen den Neubau der
Trasse, würde dem Kreis-BUND das heutige Guthaben des
Ortsvereins zur Verfügung gestellt, "da jeder Cent gebraucht wird".
Unterstützt werden sollen damit Klägergemeinschaften.
Auch der Referent des
Abends, Bob Jürgensmeyer, Mitglied der Vereinigten
Verkehrsinitiativen der Bodenseeregion (VVB), appellierte an die Bevölkerung,
Druck auszuüben. "Straßenbau wird mit Verkehrspolitik verwechselt",
ist er sich sicher. Das bisherige Straßennetz sei für den Alltags- und auch
Touristenverkehr durchaus ausreichend. Das eigentliche Problem sei der
Lkw-Transit. Der Ausbau der bestehenden Straßen zu Transit-Schienen sei ohne
eine Schädigung der Landschaft und ihrer Bewohner nicht lösbar, erläutert er.
"Jeder Neu- oder Ausbau auf den Bundesstraßen 30, 31 und 33 oder auch ein
paralleler Landesstraßenbau wird vom Lkw-Durchgangsverkehr sofort
angenommen." Jürgensmeyer forderte eine
Mautpflicht für den reinen Lkw-Durchgangsverkehr, zudem benötige man ein mehrjähriges
Straßenbau-Moratorium.
Referent setzt auf ÖPNV
Des Weiteren brauche die
Region einen klugen, forcierten öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und
"bezüglich der Verkehrspolitik endlich sachkundigere Bürgervertreter in
den Gemeinden", so Bob Jürgensmeyer. Zudem sei
ein Ausbau der vorhandenen Straßen einem Neubau immer vorzuziehen. Schon seit
über 15 Jahren sei der Erhaltungsaufwand für das vorhandene Straßennetz nicht
mehr ausreichend finanziert, führte er weiter aus. "Hier ist es noch gut,
aber das Salemer Gemeindestraßennetz ist zu 60
Prozent im schlechten Zustand." Die Mobilität älterer Menschen mit eigenem
Auto nehme ab. Das Benzin werde immer teurer, gleichzeitig gehe das Einkommen
zurück. Die Zeit für einen klugen ÖPNV sei günstig.