Geld für Bermatinger Umgehung genehmigt

Das Thema Verkehrsneuplanung ist im Bodenseekreis bei Weitem nichts Neues. Es ist bereits mehr als 20 Jahre her, als der Kampf um die Bodenseeautobahn ausgefochten wurde, bis diese endgültig vom Tisch war. Nicht viel später begannen erste Planungen und die darauf folgenden Proteste für Verkehrsentlastungen um Friedrichshafen und Markdorf sowie um die Gemeinden Kluftern, Immenstaad, Bermatingen und Salem zu entlasten. Nach jahrelangem Streit, Diskussionen, Protesten und Demonstrationen ist nun aber Bewegung in die Materie gekommen. Die Stadtverwaltung Markdorf rechnet für 2009 mit dem Planfeststellungsbeschluss für die Südumfahrung Markdorf, am Dienstag hat die Landesregierung die veranschlagten neun Millionen Euro für die Umgehung von Bermatingen bewilligt. Die Gemeinde Bermatingen will sich nun voll auf die Planung konzentrieren und ebenfalls in ein Planfeststellungsverfahren einsteigen. In allen betroffenen Gemeinden hatte es Demonstrationen sowohl für wie auch gegen die neuen Straßen gebeten. Bei Bürgerentscheiden stimmten allerdings sowohl in Markdorf wie auch in Bermatingen mehr Bürger für die Entlastungsstraßen.  

Wer heute zu Zeiten des Berufsverkehrs durch die Markdorfer Innenstadt fährt oder auf der Landstraße durch Bermatingen nach Salem unterwegs ist, sieht schnell, dass eine Entlastung dringend notwendig ist. Lange Staus und starker Verkehr mit Lärm- und Geruchsbelästigung für Anwohner und Fußgänger gehören noch zum Dauerzustand, der dringend abgeschafft gehört. Die Bereitstellung von Mitteln für den Bau einer Ortsumfahrung von Bermatingen macht nun wohl eine zeitgleiche Realisierung der Bermatinger Entlastungsstraße zusammen mit der Südumfahrung Markdorf möglich. Ein Gewinn, denn nur gemeinsam können die beiden Straßen für eine wirkliche Entlastung in beiden Gemeinden sorgen. Zusammen mit der Umfahrung von Neufrach können sich so viele Anwohner über ruhigere Nächte und eine bessere Lebensqualität freuen.

 

Zum selben Thema veröffentlichte der SÜDKURIER am Donnerstag, 24. Januar, einen Kommentar seiner Mitarbeiterin Christiane Keutner:

"Das ging aber flott

Das ging jetzt unerwartet flott: Erst kürzlich hatte sich Bürgermeister Martin Rupp noch mit seinem Markdorfer Amtskollegen Bernd Gerber und Landrat Lothar Wölfe abgestimmt, um die Planung in Sachen Ortsumfahrung voranzutreiben. Nun kann das jahrelange Vorhaben mit der Zusage des Landes, die Ortsumfahrung Bermatingen mit neun Millionen Euro zu finanzieren, umgesetzt werden. Freuen wird dies mehrheitlich die Bermatinger, die sich 2003 beim Bürgerentscheid für eine Umfahrung und damit für eine Entlastung des Orts vom Verkehr ausgesprochen haben. Dieser wird mit dem Bau der Umfahrung weniger – innerorts. Auf der Umgehungsstraße wird er jedoch zunehmen, befürchtet die Bürgerinitiative Verkehr. Mit ihrer Auffassung, dass in naher Zukunft das Geld für den Straßenbau fehle, lag sie falsch. Hoffentlich bewahrheiten sich wenigstens ihre anderen Befürchtungen nicht."

 

Was denken Sie über die Pläne zur Verkehrsentlastung? Ein Segen für die Gemeinden oder nutzlose Umweltzerstörung? Teilen Sie uns bitte Ihre Meinung durch einen Klick auf "Kommentar" am Schluss dieses Beitrages mit, wir freuen uns auf die Diskussion!