Bodenseekreis

Ortsumfahrung verzögert sich weiter

VON JöRG WROBEL

Dauerthema B-31-Ortsumfahrung Friedrichshafen: "Der Abschluss des Planfeststellungsverfahrens verzögert sich", sagte gestern Staatssekretär Rudolf Köberle in Stuttgart. Zeitgleich meldeten sich auch die Abgeordneten der Bodenseeregion im Landtag, Norbert Zeller (SPD) und Ulrich Müller (CDU), zum Thema Verkehrsprobleme zu Wort.

Bodenseekreis - "Das Ziel, bis zum Ende des Jahres 2007 den Planfeststellungsbeschluss für den Neubau der B31 zwischen Immenstaad und Friedrichshafen zu erlassen, ist leider nicht mehr zu erreichen", erklärte Verkehrsstaatssekretär Rudolf Köberle. Bis der Landtag eine Entscheidung über die Petition der Bürgerinitiative Pro Kluftern getroffen habe, sei die Regierung in Stuttgart daran gehindert, das Planfeststellungsverfahren abzuschließen. Die Bürgerinitiative wende sich mit der Petition gegen die geplante Konzeption der Anschlussstellen. Die im Planfeststellungsverfahren vorgesehenen Anschlussstellen "Kluftern" und "Schnetzenhausen" sollten nach dem Wunsch der Initiative durch eine einzige Anschlussstelle ersetzt werden. Jetzt werde das Innenministerium dem Petitionsausschuss des Landtags eine Stellungnahme abgeben. "Der Baubeginn wird ohnehin von den Mittelzuweisungen des Bundes abhängen, die bereits in der Vergangenheit leider unzureichend waren. Deshalb erwarte ich von der jetzt aufgetretenen Verzögerung keine Auswirkungen auf die Realisierung des Projektes", sagte Staatssekretär Köberle. Als eine "Frechheit" bezeichnet gestern der Abgeordnete der Bodenseeregion, Norbert Zeller (SPD), die Antwort von Innenminister Heribert Rech auf seine Anfrage zur Prioritätenliste der Landesregierung zum Fernstraßenverkehr und zur Resolution des Bodenseekreises und der Stadt Friedrichshafen für den Bau der B 31 neu von Friedrichshafen nach Immenstaad und Überlingen/West bis Überlingen/Ost. Zeller hatte die Frage gestellt, wie die Landesregierung die Resolution bewerte. In der aktuellen Antwort heißt es dazu, dass die Landesregierung zwar die Auffassung teile, dass eine Verbesserung des Bundesfernstraßennetzes im Bodenseekreis geboten sei, für die Realisierung der vorgesehenen Projekte jedoch die Mittelzuweisungen des Bundes für ganz Baden-Württemberg ausschlaggebend seien. "Damit wird wieder dem Bund die Schuld zugewiesen, dass im Bodenseekreis nichts vorwärts geht", ärgert sich Zeller. Nach den "heißen Messetagen mit ihren hitzigen Diskussionen um die Verkehrsprobleme" forderte der Landtagsabgeordnete Ulrich Müller (CDU) eine großräumige elektronische Verkehrslenkung, ein lokales Parkleitsystem mit Shuttlebussen und eine dritte Fahrspur bei der heutigen Messezufahrt Süd ein.