Ulrich Müller sieht Chancen für B 31-Weiterbau vor 2011

FRIEDRICHSHAFEN (müh) Vorschläge für eventuelle Schritte zu einem Baubeginn für die B 31 zwischen Friedrichshafen und Immenstaad hat jetzt Ulrich Müller (CDU) gemacht. Der Landtagsabgeordnete möchte Finanzmittel bereits vor dem offiziellen Baubeginn einsetzen.

In einer Pressemitteilung weist Müller auf aus seiner Sicht positive Entwicklungen hin. "Bei der B 31-Planung im Abschnitt Friedrichshafen West (bis Immen-staad) kann man davon ausgehen, dass der in Aussicht gestellte Zeitplan eingehalten wird: Der langersehnte und umstrittene Planfeststellungsbeschluss, also das Baurecht, soll um die Jahreswende vorliegen." Dabei plane das Regierungspräsidium die Anschlussstelle Spaltensteiner Knoten mit ein.

Danach, so der Landtagsabgeordnete, sei mit Klagen seitens der über 2000 Einsprecher gegen den Beschluss zu rechnen. Hier werde es darauf ankommen, dass diese keine aufschiebende Wirkung erlangten, die Planfeststellung also sofort vollziehbar sei. Dies müsse gegebenenfalls durch das Gericht alsbald geklärt werden. Bleibe es beim Sofortvollzug der Planung, werde die Straßenbauverwaltung in die technische Ausführungsplanung so weit einsteigen, dass es zu keinerlei Bauverzögerung kommen könne. Wann gebaut werde, richte sich danach, wann man beim Kampf ums Geld aus dem Bundeshaushalt erfolgreich sein werde.

Eine gemeinsame Fahrt aller Verantwortlichen ins Bundesverkehrsministerium, wie in letzter Zeit vorgeschlagen, ist für Müller eine sehr sinnvolle Sache. "Da fahre ich gerne mit hin, um zu werben und um Klarheit zu bekommen." Vielleicht könne man auch erste Elemente einer Baurealisierung setzen, indem das Geld, das die Stadt Friedrichshafen (im Rahmen der Verlängerung des Tunnels bei Waggershausen) einbringen wolle und bauvorbereitende Maßnahmen aus Pauschalmitteln des Bundes (über die ausnahmsweise das Land verfügen könne und die dann später vom Bund aus seinen Baumitteln erstattet würden) schon für sinnvolle erste Schritte vor dem eigentlichen Baubeginn (frühestens 2011) eingesetzt werden könnten.

Eine weitere Nachricht betreffe die restliche B 31 Umfahrung von Überlingen, also vom heutigen Ende der Umfahrung über Andelshofen bis zur bestehenden B 31 bei Alt-Birnau. Ein Planungsende sei hier nur noch eine Sache von wenigen Monaten. Außerdem koste diese Maßnahme weniger und ihr Bau lasse sich vielleicht dadurch befördern, dass hier verkehrswirksame Teilabschnitte realisiert werden könnten.

Die dritte Nachricht, so Müller, beziehe sich auf die Planung der B 30 zwischen Friedrichshafen und Ravensburg. Den vom Regierungspräsidenten angekündigten Start der Planfeststellung im Jahr 2010 könne man akzeptieren. Über welch hohe Baukosten, 133 Millionen Euro für die drei genannten Projekte, man hier spreche, werde deutlich, wenn man wisse, dass Baden-Württemberg vom Bund für den Bundesstraßen- und Autobahnbau jährlich nur 175 Millionen Euro bekomme.

Dass solche Summen nur hintereinander und nicht gleichzeitig in den Bodenseekreis fließen könnten, sei klar. Den Mittelabschnitt der B 31 zwischen Immenstaad und Alt-Birnau zu planen ohne Realisierungschance sei verschwendetes Geld. Müller: "Weniger Geld in den Osten oder eine Vig-nette, das wäre etwas, wofür sich alle aussprechen sollten."