Bodenseekreis

Mal Positives von der "Straßenschlacht"

Drei positive Entwicklungen hat CDU-Landtagsabgeordneter Ulrich Müller aus dem Regierungspräsidium erfahren. Demnach geht es bei den Planungen zum Ausbau der

B 31 um Friedrichshafen und Überlingen voran. Den avisierten Planfeststellungsbeschluss bis 2010 zum Bau der neuen B 30 zwischen Friedrichshafen und Ravensburg hält er für realistisch und akzeptabel.

Bodenseekreis - Müller schreibt: "Bei der B31-Planung im Abschnitt Friedrichshafen West (bis Immenstaad) kann man trotz zusätzlicher Prüfanforderungen durch die Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichtes zu den Auswirkungen des Straßenbaus auf den Artenschutz davon ausgehen, dass der in Aussicht gestellte Zeitplan eingehalten wird: Der lang ersehnte und höchst umstrittene Planfeststellungsbeschluss, also das Baurecht für die B31 Friedrichshafen West soll um die Jahreswende 2007/08 vorliegen." Dabei gehe das Regierungspräsidium nicht von seiner bisherigen Planung ab, sondern plane die Anschlussstelle Spaltensteiner Knoten mit ein, so wie das die Stadt Friedrichshafen will und wie es Ulrich Müller "im Unterschied zum SPD-Abgeordneten Zeller für richtig hält".

Danach - so der CDU-Landtagsabgeordnete - ist mit Klagen seitens der über 2000 Einsprecher gegen den Beschluss zu rechnen, hier wird es entscheidend darauf ankommen, dass sie keine aufschiebende Wirkung erlangen, die Planfeststellung also sofort vollziehbar ist - dies muss gegebenenfalls durch das Gericht geklärt werden."

"Bleibt es beim Sofortvollzug der Planung, dann wird die Straßenbauverwaltung auch alsbald in die technische Ausführungsplanung soweit einsteigen, dass es zu keinerlei Bauverzögerung kommen kann. Denn wann gebaut wird, richtet sich danach, wann wir beim Kampf ums Geld aus dem Bundeshaushalt erfolgreich sind." Eine gemeinsame Fahrt aller Verantwortlichen ins Bundesverkehrsministerium, wie in letzter Zeit vorgeschlagen, wäre Ulrich Müller zufolge eine sehr sinnvolle Sache. "Vielleicht können wir erste Elemente einer Realisierung setzen, indem das Geld, das die Stadt Friedrichshafen (im Rahmen der Verlängerung des Tunnels bei Waggershausen) einbringen will und bauvorbereitende Maßnahmen aus Pauschalmitteln des Bundes schon für sinnvolle erste Schritte vor dem eigentlichen Baubeginn eingesetzt werden können."

Die zweite Nachricht betrifft die restliche B31-Umfahrung von Überlingen, also vom heutigen Ende der Umfahrung über Andelshofen bis zur bestehenden B31 bei Alt-Birnau. Hier hat es ebenfalls Verzögerungen durch die Ausweisung eines "Flora-Fauna-Habitat-Gebiets" gegeben, außerdem waren Wünsche der Stadt Überlingen zu berücksichtigen, was weithin geschehen sei. "Ein Planungsende ist auch hier nur noch eine Sache von wenigen Monaten", so Müller, freilich mit einem beträchtlichen Unterschied zu Friedrichshafen: Einwendungen sind keine mehr zu erkennen, so dass auch Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss sehr unwahrscheinlich sind. Deshalb ist auch hier eine anschließende technische Ausführungsplanung vorgesehen. Außerdem ist die Maßnahme billiger und ihr Bau lässt sich vielleicht auch dadurch befördern, dass hier verkehrswirksame Teilabschnitte realisiert werden können. Die dritte Nachricht bezieht sich auf die Planung der B30 zwischen Friedrichshafen und Ravensburg. "Die Umfahrungsstraße war jahrelang umstritten und die Linie, auf die man sich geeinigt hat, hat es auch in sich, geht sie doch durch die freie Landschaft mit Auswirkungen auf Wald und Landwirtschaft. Entsprechend sorgfältig müssen die Vorplanungen laufen und das geschieht zurzeit auch." Das Verfahren solle zügig zum Abschluss gebracht werden, den vom Regierungspräsidenten angekündigten Start der Planfeststellung im Jahr 2010 könne man akzeptieren.

Ulrich Müller meint: "Denn in der Zeit, in der wir im Raum Friedrichshafen 64 Millionen Euro verbauen und im Raum Überlingen rund 22 Millionen Euro, soll das dritte Projekt (Friedrichshafen - Ravensburg) geplant werden, das seinerseits 47 Millionen Euro Baukosten verursacht (alle Zahlen nach dem Preisstand von 2002)." Zum Vergleich: Baden-Württemberg bekommt vom Bund für den Bundesstraßen- und Autobahnbau jährlich nur 175 Millionen Euro. "Wir reden also bei diesen drei Maßnahmen über drei Viertel eines Jahresbudgets für ganz Baden-Württemberg. Dass solche Summen nur hintereinander in den Bodenseekreis fließen, ist ebenso klar wie die Erkenntnis, dass erst danach dann auch der Mittelabschnitt der B31 zwischen Immenstaad und Alt-Birnau planerisch ins Visier genommen werden kann - da kommt dann noch einmal die gleiche Summe von rund 130 Millionen Euro an Baukosten dazu", so Müller. "Eine Planung ohne Realisierungschance ist verschwendetes Geld. Weniger Geld in den Osten oder eine Vignette, das wäre etwas, wofür sich alle hier im Kreis aussprechen könnten und sollten."