Grüne: "Der Planungsfall 7.5. ist eine totale Fehlplanung"

FRIEDRICHSHAFEN (sz) Der Kreisverband von "Bündnis 90/Die Grünen" erläutert in einer Stellungnahme seine Haltung zum Planungsfall 7.5. Dieser sei eine "totale Fehlplanung". Das Schreiben trägt die Überschrift: "Warum wir nicht mitmachen".

"Der Planungsfall 7.5 hat als Grundprinzip die Bündelung des Verkehrs in Friedrichshafen. Nichts anderes bedeutet es, wenn der Verkehr der B 31 alt und der B33 zusammengelegt wird", schreiben die Grünen in ihrer Stellungnahme. Die Grünen sehen eine enorme Belastung durch Lärm und Gestank sowie Feinstaub auf die Friedrichshafener Teilorte zukommen, die nahe an der geplanten Trasse liegen. Sogar eine Schule liege direkt an der Trasse. "Wir Grünen vertreten den Standpunkt, dass der Planungsfall 7.5 aufgegeben werden muss und andere Lösungen für den Bodenseekreis gefunden werden müssen", betont der Kreisverband. Der Planungsfall 7.5. sei eine "totale Fehlplanung."

Bezüglich der Umfahrung Fischbach im Zuge der B 31 sehen die Grünen keine Notwendigkeit, dort "ein paar Kilometer Autobahn zu bauen". Eine zwei- beziehungsweise teilweise dreispurige neue Straße sei dort völlig ausreichend. Bedenke man, dass diese neue Straße in einen zweispurigen Tunnel unter Waggershausen hinführe, so frage man sich doch, wozu vorher ein paar Kilometer Autobahn gut sein sollten. "Einzige Erklärung ist der Aspekt, dass dann mehr Fahrzeuge in einem Stau Platz haben", finden die Grünen.

Auch stelle man sich eindeutig auf der Seite von Pro Kluftern, denn die Zerschneidung der Ortschaften Kluftern und Efrizweiler halten man für sehr bedenklich für die Anwohner. "Dies bedeutet aber, dass wir Grünen eine Ortsumfahrung für Fischbach befürworten, obwohl diese durch intakte Landschaft geführt werden muss", heißt es in dem Schreiben. Aber bei der Abwägung zwischen intakter Landschaft und der Belastung der Anwohner sei man der Meinung, dass eine Entlastung notwendig sei. Nur sollte diese Entlastungsstraße eben im Rahmen der Gegebenheiten ausfallen: "Die derzeit aktuelle Planung halten wir für total überzogen, denn die aktuellen Prognosen sowie die demografische Entwicklung zeigen deutlich, dass wir eine Autobahn vor der Haustür gar nicht brauchen", betonen die Grünen. Der Auto-Verkehr gehe sogar schon leicht zurück und der zunehmende Güterverkehr müsse endlich auf die Bahn verlagert werden.

Wenn Dieter Hornung (CDU) in der Schwäbischen Zeitung behaupte, man sei sich in der Region seit 15 Jahren einig, so stimme dies nicht. "Schon vor über zehn Jahren gab es die Bürgerinitiative ,Das bessere Verkehrskonzept'", rufen die Grünen in Erinnerung. Schon damals hätten engagierte Mitbürger ihren Protest gegen diese Planung öffentlich gemacht.