10.05.2007 00:08
KLUFTERN (sz) Der
Verein "Pro Kluftern" richtet schwere Vorwürfe gegen die Stadt. Der
Gemeinderat habe am 23. April mit großer Mehrheit gegen den Beschluss des
Klufterner Ortschaftsrats entschieden, dass die Anschlussstelle Kluftern nicht
aus dem Planfeststellungsverfahren zur B 31 neu herausgenommen werde - eine
Missachtung des Ortes.
Damit habe sich der
Gemeinderat erneut gegen einen Ortschaftsratsbeschluss gestellt. Wie der aus
der Klufterner Bürgerinitiative entstandene Verein in einer Presseerklärung
ausführt, bedeute dies, die Sorgen der Bürger in Kluftern seien der Stadt
Friedrichshafen unwichtig. Damit verletze die Stadt "eklatant ihre
Obhutspflicht gegenüber einem wesentlichen Teil ihrer Bürger". 2541
Einwendungen seien dieses Mal gegen die vorgelegte Planung der B 31 neu
eingegangen, rund 40 Prozent mehr als nach der ersten Auslegung. Die Bürger aus
Kluftern wehren sich laut Presseerklärung gegen die Anschlussstelle Kluftern
bei Spaltenstein. Dieser Anschluss werde für den geplanten Zubringer K 7743 neu
benötigt, der Kluftern soviel Verkehr bringen würde, wie Fischbach derzeit
ertragen müsse. Die schon lange von Pro Kluftern vorgeschlagene Alternative,
die Müllstraße (K7742) im Sinne von Ausbau vor Neubau weitaus kostengünstiger
zu realisieren, belaste viel weniger Menschen als die bahnparallele Trasse. Sie
schone die wertvolle Kultur- und Erholungslandschaft. Wäre dieser Vorschlag
angenommen worden, hätte man heute schon einen gültigen
Planfeststellungsbeschluss für die B 31 neu. Stattdessen müsse jetzt mit Klagen
gerechnet werden, die das ganze Projekt B 31 neu auf unbestimmte Zeit verzögern
werden. Die zu erwartenden Verzögerungen habe die Stadt Friedrichshafen und ihr
Gemeinderat zu verantworten, weil sie nicht das Wohl ihrer Wähler im Auge habe,
sondern gegen den klaren Willen vor allem betroffener Bürger eine unglückliche
Lösung für das Verkehrsproblem durchboxen wolle.