10.05.2007 00:07

Planfall 7.5 ist "tote Hose"

FRIEDRICHSHAFEN (af) "Langjährige Blockadehaltung" in Sachen B 31 und Priorisierung der Straßenbauprojekte wirft der SPD-Landtagsabgeordnete Norbert Zeller seinem CDU-Kollegen Ulrich Müller vor. Obwohl der Landesrechnungshof schon 2003 eine Prioritätenliste gefordert hatte, gebe es diese bis heute nicht, kritisiert Zeller.

Positiv bewertet Zeller die Tatsache, dass der Bund in seinem Investitionsrahmenplan die B 31 Friedrichshafen-West sowie die Umfahrung Überlingen und - ganz neu - den Ausbau der Südbahn aufgenommen habe. Das sei nicht zuletzt auf sein Drängen zurückzuführen.

In der Antwort der Landesregierung zum Entwicklungsstand der B 31 und des Planungsfalls 7.5 als Reaktion auf einen Antrag von Zeller sei zwar festgehalten, dass "verstärkte Planungsaktivitäten an der B 31 am Bodensee" an den beiden Abschnitten Überlingen-West/Überlingen- Ost sowie Immenstaad-Friedrichshafen nötig und möglich sind". Aber die Planung der B 31 zwischen Immen-staad und Überlingen-Ost könne angesichts der Finanzsituation nur Zug um Zug erfolgen. Das Regierungspräsidium Tübingen werde, so die Antwort des für den Verkehr zuständigen Innenministers Rech, "sobald eine Realisierungsperspektive absehbar ist und die finanzielle und personelle Möglichkeit besteht, die Planung dort schrittweise aufnehmen". Damit sei, so Zeller, eingeräumt, dass zur Zeit planerisch zwischen Immen-staad und Überlingen-Ost "tote Hose" sei.

Als Hauptgrund sieht Zeller neben den fehlenden Planungsressourcen die lange Weigerung der Landesregierung, Straßenprojekte zu priorisieren. Bereits 2003 hatte der Landesrechnungshof festgehalten: "Im Zuge der Neuaufstellung forderte der Bund die Länder im Mai 2002 auf, für die angemeldeten Verkehrsprojekte die vom Bund erarbeiteten Daten zu überprüfen und die Projekte zu priorisieren".

Wertvolle Jahre sind verstrichen

Deutlich werde die Landesregierung vom Rechnungshof kritisiert, denn eine Priorisierung der Vorhaben finde von Seiten des Landes bislang nicht statt, so Zeller. Stattdessen habe das Land 221 Straßenprojekte als vordringlichen Bedarf beim Bund angemeldet, "die nach bisheriger Mittelbereitstellung erst im Laufe von 35 Jahren realisiert werden könnten".

Damals habe Verkehrsminister Müller die Verantwortung für die fehlende Priorisierung getragen. "Wenn jetzt Herr Müller zu der Erkenntnis gelangt, eine Prioritätenliste mit dem Landtags-Kollegen Wetzel (FDP) und mir zu beantragen, so ist dies einerseits erfreulich, andererseits sind wertvolle Jahre ungenutzt verstrichen", konstatiert Zeller.