Bodenseekreis

B31-Abschnitte im Investitionsrahmenplan

Bodenseekreis (sk/wex) Der Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Wolfgang Tiefensee hat am Mittwoch den Investitionsrahmenplan bis 2010 für die Verkehrsinfrastruktur des Bundes (IRP) in seiner endgültigen Fassung vorgestellt. Darin aufgenommen sind mit einen Finanzbedarf ab 2006 die B31-Abschnitte Immenstaad - Friedrichshafen-Waggershausen mit 63,9 Millionen Euro (Gesamtkosten 68,5 Millionen Euro) und Überlingen West - Ost mit 22,1 Millionen Euro. 47,3 Millionen Euro (Gesamtkosten 47,6 Millionen Euro) sind für den Ausbau der B30 Ravensburg-Eschach - Baindt, Bauabschnitt Weißenau - Eschach, bis 2010 vorgesehen. Des Weiteren sind drei Millionen Euro für den Ausbau der Bahnstrecke Lindau - Friedrichshafen - Ulm ausgewiesen.

Norbert Zeller (SPD) hatte die Landesregierung zuvor in einem Antrag kritisiert: "Obwohl der Landesrechnungshof in seiner Denkschrift 2003 und in Folge der Landtag eine Prioritätenbildung für die Bundesfernstraßen im Land gefordert haben, gibt es diese wichtige Liste bis heute nicht." Dies habe zu erheblichen Verzögerungen geführt. In der Antwort der Landesregierung zum Entwicklungsstand der B31 und des Planungsfalls 7.5 wird festgehalten, dass "verstärkte Planungsaktivitäten an der B31 am Bodensee" an den Abschnitten Überlingen/West-Überlingen/Ost sowie Immenstaad-Friedrichshafen "nötig und möglich sind". Daneben werde ein vorläufiger Anschluss der Rengoldshauser Straße an die B31 östlich von Überlingen geplant. Das Regierungspräsidium Tübingen werde, so die Antwort des für den Verkehr zuständigen baden-württembergischen Innenministers Heribert Rech, "sobald eine Realisierungsperspektive absehbar ist und die finanzielle und personelle Möglichkeit besteht, die Planung dort schrittweise aufnehmen".

Ob es auf Grund der zirka 2550 Einsprüche im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens zwischen Immenstaad und Friedrichshafen zu einem erneuten Erörterungstermin komme, könne erst nach genauer Prüfung der Inhalte gesagt werden, meint Zeller. Innenminister Heribert Rech gehe in der Antwort auf seine Anfrage davon aus, dass der Planfeststellungsbeschluss bis zum Ende des Jahres erlassen wird. Die so genannte "Bauerntrasse" würde hinsichtlich der Umweltbelange erhebliche Nachteile aufweisen, insbesondere aufgrund massiver Immissionsbelastungen bei Ittendorf, Wirrensegel, Markdorf, Lipbach und Riedheim, zumal deutlich geringe Entlastungseffekte zu verzeichnen wären, heißt es in der Antwort des Ministers. Bautechnisch wären zudem erhebliche Schwierigkeiten beim Bau von Tunneln in Wirrensegel und in Ittendorf zu erwarten.

"Die Bemühungen der Partner im Interessensverband Südbahn haben in guter Zusammenarbeit mit dem Land und den Bundestagsabgeordneten im Südosten von Baden-Württemberg dazu geführt, dass nun ein wichtiger Schritt in Richtung der dringend erforderlichen Elektrifizierung und des Ausbaus der Südbahn zwischen Ulm-Friedrichshafen und Lindau getan wurde", meinte gestern Ravensburgs Oberbürgermeister Hermann Vogler, zugleich Vorsitzender des Verbandes. Auf Initiative des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben hatten sich im vergangenen Jahr bereits 18 Städte und Gemeinden, fünf Landkreise sowie zwei Industrie- und Handelskammern zusammengeschlossen und bereit erklärt, die erforderlichen Planungskosten zur Elektrifizierung und zum Ausbau der Südbahn vorzufinanzieren. "Dieses bemerkenswerte Signal kommunaler Willensbildung", so der Geschäftsführer des Südbahnverbandes, Regionalverbandsdirektor Dr. Stefan Köhler, "sei im Bundesverkehrsministerium angekommen und habe zu diesem erfreulichen Etappensieg beigetragen". Anders als im Entwurf vom Winter 2007 ist die Südbahn nun im Investitionsrahmenplan aufgeführt. Das Gesamtvolumen wird mit 196 Millionen Euro beziffert, bis 2010 sind jetzt 3 Millionen Euro eingestellt.