Friedrichshafen-Kluftern -
Der Gemeinderat Friedrichshafen hat am 23. April mit großer Mehrheit gegen den
Beschluss des Klufterner Ortschaftsrats entschieden: Die Anschlussstelle
Kluftern soll nicht aus dem Planfeststellungsverfahren zur B31-neu
herausgenommen werden. Damit stelle sich der Gemeinderat erneut gegen einen
Ortschaftsratsbeschluss, teilt "Pro Kluftern mit. 2541 Einwendungen sind nach
Angaben der Bürgerinitiative dieses Mal gegen die vorgelegte Planung der
B31-neu eingegangen. Das seien rund 40 Prozent mehr als nach der ersten
Auslegung. Die Einwendungen kamen aus Kluftern, Waggershausen, Sparbruck,
Schnetzenhausen, Fischbach, Spaltenstein, Immenstaad und Ittendorf. Die Front
der B31-Befürworter sei damit nicht geschlossen. Weit mehr Bürger lehnen der
Initiative zufolge die aktuelle Planung ab, als "Pro B31" Befürworter
vorweisen kann.
Die Bürger aus Kluftern
wehren sich gegen die Anschlussstelle Kluftern bei Spaltenstein. Dieser
Anschluss wird für den geplanten Zubringer K7743 neu benötigt, der Kluftern
nach Meinung des Vereins soviel Verkehr bringen würde, wie Fischbach derzeit
ertragen muss. Die schon lange von Pro Kluftern vorgeschlagene Alternative, die
Müllstraße (K7742) im Sinne von "Ausbau vor Neubau" weitaus
kostengünstiger zu realisieren und damit viel weniger Menschen zu belasten als
die bahnparallele Trasse, schone zudem die Kultur- und Erholungslandschaft.
Wäre der Vorschlag angenommen
worden, hätten die Bürger dem Verein zufolge schon jetzt einen gültigen
Planfeststellungsbeschluss für die B31 neu. Stattdessen müsse mit Klagen
gerechnet werden, die das ganze Projekt B31 neu auf unbestimmte Zeit verzögern
könnten. Die zu erwartenden Verzögerungen für den Bau der B31 neu haben nach
Ansicht von "Pro Kluftern" die Stadt Friedrichshafen und ihr
Gemeinderat zu verantworten, weil sie nicht zum Wohl ihrer Wähler, sondern
gegen den klaren Willen vor allem betroffener Bürger eine unglückliche Lösung
für das Verkehrproblem der Stadt durchboxen wollen. Die Stadt Ravensburg habe
vorgemacht, wie man die Bürger rechtzeitig in die Planungen einbeziehe und
möglichst wenige Einwendungen bekomme, so der Verein in seiner Mitteilung.
Bei dem von Pro B31
organisierten Podiumsgespräch am 3. Mai hätten die drei Landtagsabgeordneten
erneut bestätigt, dass sie nicht bereit seien, gemäß ihrem Auftrag das Wohl der
Stadt und der betroffenen Bürger in Betracht zu ziehen, meinen die Mitglieder
von "Pro Kluftern". Die Abgeordneten empfehlen vielmehr die Klärung
vor Gericht, anstatt den Kompromiss anzustreben. MdL Ulrich Müller lehne
weiterhin den Dialog mit Kluftern ab. Nach Meinung des Vereins sitzen die
Bremser für das Projekt im Gemeinderat, im Kreistag und im Landtag. Die hohe
Zahl von Einwendungen ist für die Bürgerinitiative "Pro Kluftern" der
demokratische Auftrag, die Interessen aller Mitglieder weiterhin vehement zu
vertreten und alle Mittel einzusetzen, um die Anschlussstelle Kluftern und damit
die enorme Verkehrszunahme in und um Kluftern zu verhindern.