05.05.2007 00:08
Kommentar
Das Bündnis Pro B 31 hat
das schier Unmögliche geschafft: Drei Landtagsabgeordnete, von denen sich
mindestens zwei nicht grün sind, saßen im MTU-Casino an einem Tisch. Nicht zum
Speisen, sondern um den Bau einer Straße zu propagieren, an der die Politik
seit mehr als 30 Jahren herumkaut.
"Die Botschaft hör ich
wohl, allein mir fehlt der Glaube". Mit diesem mulmigen Gefühl dürften die
Meisten nach wortreichen zwei Stunden das Lokal verlassen haben. Warum man"s seit 1963 nicht geschafft hat, eine neue B 31
komplett und nicht als Flickwerk zu bauen, dafür gibt es ein Dutzend Gründe.
Ein wesentlicher ist: Die Politiker vor Ort und unsere Vertreter in Land und
Bund sprachen selten mit einer Stimme. Sie haben, immer wenn es brenzlich wurde, den Schwarzen Peter hin und her geschoben
und sich gegenseitig ausgetrickst. Das kommt bei Planungsbehörden und
Geldgebern nicht gut an. Statt an den Bodensee sind die Straßenbau-Millionen in
andere Regionen geflossen. Wenn das Bündnis die B 31 jetzt auf der Zielgeraden
wähnt, mögen die Straßenkämpfer planerisch recht
haben. Politisch und womöglich auch juristisch muss das Vorhaben noch manche
Hürde nehmen, bevor die Bagger anrollen. Unsere Abgeordneten sollten sich schon
mal warm laufen - als Staffel, nicht als Einzelkämpfer.