24.04.2007 00:10
FRIEDRICHSHAFEN - Mit nur
fünf Gegenstimmen aus den Reihen der Grünen, der SPD und Bürger aktiv hat der
Gemeinderat gestern die Stellungnahme der Stadt zum B
31-Planfeststellungsverfahren verabschiedet. 2541 Einwendungen gab es im
Änderungsverfahren, darunter waren allein 1511 gleich lautende aus Kluftern.
Die
Stadt sieht einen wesentlichen Teil ihrer Forderungen, die sie im Rahmen der
Anhörung bereits im Juli 2003 gestellt hatte, erfüllt. Allein der geforderte
Kreisverkehr an der Anschlussstelle Fischbach-West wird wohl nicht zu Stande
kommen. Das Regierungspräsidium (RP) hat Bedenken, ob deutsche Autofahrer mit
einem zweistreifigen Kreisel samt Bypässen
zurechtkommen und bevorzugt eine Ampel. Im Gemeinderat hatte man dafür nur
wenig Verständnis. Erich Habisreuther (FW)
bezeichnete das RP als kreisverkehrsscheu und
erinnerte an den Seewald-Kreisel, den die Straßenplaner zunächst vehement
abgelehnt hätten, der jetzt aber gut funktioniere.
Alle übrigen Vorschläge,
was Lärmschutz, Geländemodellierungen, Geh- und Radwege, Verlegungen,
Einmündungen, die Vergrößerung der Grünbrücke im Buchschachwald und die
Verlängerung des Tunnels bei Waggershausen betrifft,
sind eingearbeitet, sagte Erster Bürgermeister Dieter Hornung. Die Forderung
aus Kluftern, auf den Anschluss Spaltenstein/Kluftern zu verzichten und die B
31 neu an die K 7742 (Müllstraße) anzubinden, wurde erneut abgelehnt. Die
Zusicherung Hornungs, dieser Anschluss sowie der in Schnetzenhausen
würden den Bau der K 7743 neu im Zuge der Bahntrasse keineswegs präjudizieren,
teilt Kluftern nicht. "Die K 7743 neu wird Kluftern teilen, nicht
umgehen", brachte es Dr. Wolfgang Sigg auf den
Punkt. Er bedauert, dass Kluftern zu einem Stolperstein für die B 31 werden
könnte.
Ebenso sieht es Monika
Blank (Grüne), die grundsätzlich gegen den Bündelungsgedanken ist. Warum den
Verkehr der B 33 über eine Kreisstraße auf die B 31 nach Friedrichshafen
führen, Natur und Landschaft zerstören, Menschen belasten und ihn am Ende durch
ein Nadelöhr von vier auf zwei Spuren zu zwängen, fragte die Stadträtin. Sie
erinnerte daran, dass es mit der Einigkeit in der Region nicht weit her sein
könne, wenn zwei Drittel der Bürger von Kluftern und Immenstaad gegen die
Planung Einspruch erheben. Ganz anders sieht es die Mehrheit im Häfler Gemeinderat. "Es ist nicht mehr zumutbar, was
sich auf der alten B 31 abspielt", sagte Hubert Maier (CDU). "Wir
müssen so schnell wie möglich zu baureifen Plänen kommen", gab Roland
Frank (SPD) als oberste Prämisse aus. Die B 31 sei für die Region zu einem
Wirtschaftsfaktor Nummer 1 geworden - lebenswichtig für Industrie, Messe,
Flughafen und Tourismus. "Die B 31 neu hat erste Priorität",
bekräftigte Gerlinde Ames (Frauenliste).