02.03.2007 00:09

Gerber bringt Tunnel für Ittendorf ins Gespräch

MARKDORF - Bürgermeister Bernd Gerber ist immer für eine Überraschung gut. In der Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung Ittendorf hat er angeregt, planerische Untersuchungen anzustellen, um die Verkehrssituation im Ortsteil Ittendorf durch Umfahrung, Tunnel oder anderes zu verbessern.

Eigentlich sollte Bernd Gerber über "Geplante Straßenbaumaßnahmen im Bodenseekreis und ihre Bedeutung für Ittendorf" referieren. Doch die Erläuterungen zu den Straßenplanungen zwischen Meersburg, Markdorf und Friedrichshafen fielen recht kurz aus. Schnell war Gerber beim Thema B 33, Ortsdurchfahrt Ittendorf, die derzeit täglich von etwa 12 000 Fahrzeugen passiert werde. In den nächsten 15 Jahren soll die Zahl nochmal um etwa 15 Prozent steigen. "In der Region muss etwas geschehen, um das große Verkaufsaufkommen zu bewältigen", sagte Gerber.

Vorrangig gehe es aber darum, die Situation in der Ortsdurchfahrt zu verbessern. Hier solle die Interessengemeinschaft gemeinsam mit dem Ortschaftsrat Überlegungen anstellen, wie mit der jetzigen und der zukünftigen Situation umgegangen werde. Es gebe im Rathaus Pläne, die im Zusammenhang mit den Untersuchungen zum Ausbau der B 31 vor Jahren erstellt worden seien, die eine Verbesserung für die Verkehrssituation in der Ittendorfer Ortsdurchfahrt vorsehen. Gerber bedauerte, dass die geforderte Ampel in Ittendorf für die Kreisstraße von Kippenhausen und Ahausen von den Verkehrsbehörden abgelehnt wurde. Auch der geforderte "Blitzer" sei nicht genehmigt worden. Hierzu werde es aber im Frühjahr nochmals Gespräche im Landratsamt geben.

Gespräche wieder aufnehmen

Der geplante Ausbau der B 31 nach dem Planfall 7.5 werde vom Ortschaftsrat Ittendorf und dem Markdorfer Gemeinderat abgelehnt. Dies habe er nochmals in einem Schreiben an den Regierungspräsidenten verdeutlicht. In der Antwort bietet dieser ein Treffen mit den Straßenplanern in Tübingen an. Dabei bestehe die Chance, durch kritische und konstruktive Mitgestaltung die Akzeptanz der Variante 7.5 durch viele Detailverbesserungen zu erhöhen. Bei dem Planfall 7.5 handele es sich lediglich um einen Korridor von einigen hundert Metern Breite, in dem die Trasse verlaufe, habe der Regierungspräsident in seinem Schreiben festgehalten, so Gerber. Dieses Angebot solle genutzt werden, erklärte er. Dabei könne auch ein Repräsentant der Interessengemeinschaft teilnehmen.

In der Diskussion regten einige Bürger an, gemeinsam mit den Nachbargemeinden eine Kompromisslösung für den Planfall 7.5 zu suchen, denn gemeinsam könnten die Gemeinden mehr erreichen. Dies sei sehr schwierig, entgegnete der Bürgermeister. "Die Seegemeinden wollen die Trasse so weit wie möglich ins Hinterland schieben, und wir wollen sie eher im Süden haben."

Er habe den Eindruck, dass Meersburg und Immenstaad aktiver seien, um ihre Position zu verbessern, stellte Heinrich Wegis fest. Derzeit könne man nur versuchen, auf die Planungsbehörden Einfluss zu nehmen, entgegnete Gerber. Es sei besser, das Thema Ortsdurchfahrt aufzunehmen, schob er hinterher. Dies habe die Interessengemeinschaft bereits vor drei Jahren angeregt und einige Vorschläge gemacht, entgegnete Karl-Heinz Kreidler. Mit Blick auf die nachfolgenden Generationen sollte sensibler mit dem Thema Landschaftsverbrauch umgegangen werden, wünschte sich Heinrich Wegis.

Abschließend freute sich Bernd Gerber, dass die Zusammenarbeit zwischen Interessengemeinschaft, Ortschaftsrat, Stadt und Bürgermeister seit einigen Monaten eine neue Qualität erhalten habe. Es sei ein Modus gefunden worden, um sachlich miteinander zu diskutieren.

Dieser Dialog solle fortgesetzt werden, wünschte sich Gerber. "Wir kämpfen nicht gegeneinander, sondern miteinander."