06.12.2006
05:15
Einstimmig
hat der Gemeinderat gestern Abend in einer Stellungnahme den Planungsfall 7.5
abgelehnt. Es wurden Ergänzungen der Umweltgruppe und der CDU zugunsten des
Stadtteils Ittendorf in die Stellungnahme aufgenommen. Durch die Planungen darf
Ittendorfs größter Ortsteil Reute nicht abgetrennt werden. Die Stellungnahme
wird dem Regierungspräsidium Tübingen zugeleitet.
Markdorf - "Im Bereich
Ittendorf schmerzt uns der Planungsfall 7.5 schwer - die Planungen im Bereich
Kluftern halten wir für richtig. Die Planungsvariante W2 lehnen wir ab, weil
Ittendorf dadurch stark betroffen wäre", fasste Bürgermeister Bernd Gerber
die Stellungnahme der Stadt Markdorf eingangs der Diskussion kurz in groben
Zügen zusammen. Gerber sagte, es sei der richtige Zeitpunkt, die ablehnende
Stellungnahme zum Planungsfall 7.5 angesichts eines neu bestellten
Regierungspräsidenten zu erneuern. "Das Anschreiben zur Stellungnahme
werde ich am 15. Dezember in Friedrichshafen beim Bürgermeistertreffen
überreichen", sagte Gerber. Er wolle einen Termin erreichen, bei dem der
Standpunkt Markdorfs angesichts der unzumutbaren Folgen für den Stadtteil Ittendorf
mit Nachdruck dargelegt werden kann.
Einstimmig wurde ebenfalls
beschlossen, dass Ergänzungen der Fraktionen der CDU und der Umweltgruppe in
der Stellungnahme aufgenommen werden. Beide Ergänzungen beinhalten, dass keine
Planungen hingenommen werden, durch die Ittendorfs größter Ortsteil Reute vom
Stadtteil Ittendorf abgetrennt würde.
Ortsvorsteher Thomas Geßler
verdeutlichte mit Nachdruck, wie hoch die Wogen im Stadtteil Ittendorf
schlugen, als die so genannten, noch nicht rechtsverbindlichen Linienbestimmungen,
öffentlich wurden: "Für Ittendorf wäre die Abtrennung Reutes der
Super-Gau."
Der Beschluss lautet:
"Der Planungsfall 7.5
wird abgelehnt. Die Linie führt zwischen Ittendorf und Reute hindurch und
trennt damit den größten Ortsteil von Ittendorf selbst ab, was für das
gesellschaftliche und soziale Zusammenleben extrem abträglich ist und nicht
akzeptiert wird (Fraktion der CDU). Die Linienführung wird dem ohnehin durch
den dichten Verkehr auf der B33 hoch belasteten Stadtteil Ittendorf weitere
extreme Lärmbelastungen bringen, die nicht akzeptiert werden können. Darüber
hinaus geht wertvolles Kulturland verloren, so das mehrere landwirtschaftliche
Betriebe zur Aufgabe ihrer Existenz gezwungen sein werden (Ergänzung der
Umweltgruppe).
Die Variante 0.1 ist intensiv
zu prüfen und planerisch weiter zu verfolgen. Die Weiterverfolgung dieser
Variante ist geboten unter Anwendung eines hohen Ausbaustandartes, um
Schallemmissionen bestmöglich zu verhindern und um negative Auswirkungen auf
den Trinkwasserspeicher Bodensee zu vermeiden.
Die Variante 9.3 ist
planerisch weiter zu verfolgen, gegebenenfalls mit Nordumfahrung von Stetten.
Das Land Baden-Württemberg,
vertreten durch das Regierungspräsidium Tübingen, wird dringend gebeten, bei
landesplanerischen Maßnahmen und bei der Überprüfung von Ortsplanungen dafür
Sorge zu tragen, dass die Trassen der Varianten 0.1 und 9.3 offen bleiben,
damit diese zum Zeitpunkt der konkreten Planung weiterhin als Alternativen zur
Verfügung stehen."