06.12.2006 00:08

Land räumt B 31 "hohe Priorität" ein

Friedrichshafen - Die B 31-Debatte geht weiter und weiter und weiter: Gestern hat Verkehrsstaatssekretär Rudolf Köberle (CDU) mitgeteilt, dass die Ortsumgehung von Friedrichshafen "für die Landesregierung sehr wohl eine hohe Priorität" besitze. Zugleich bedauert er die Widerstände vor Ort gegen das Bauprojekt.

22,1 Millionen Euro für die B 31 - diese Nachricht hatte unlängst Leben in die seit Jahrzehnten laufende Diskussion rund um die Umgehung Friedrichshafens gebracht. Gemeint war, dass der Bund die Summe im Investitionsrahmenplan für Verkehrsprojekte bis zum Jahr 2010 untergebracht hat. Freude allerorten, getrübt durch die Kritik von Staatssekretär Köberle, der noch Beratungsbedarf anmeldete, weil einige wichtige Projekte im Land nicht in den Plan aufgenommen worden seien.

"Herr Köberle soll endlich aufhören, gegen den Bund zu stänkern", konterte der Häfler Landtagsabgeordnete Norbert Zeller (SPD). Später kritisierte Kirsten Lichtinger, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Friedrichshafen, dass Baden-Württemberg als einziges Bundesland nicht entschieden habe, in welcher Reihenfolge wichtige Straßen zu bauen seien.

Auf die Kritik reagiert Köberle mit einer Pressemitteilung. "Die Ortsumgehung von Friedrichshafen besitzt für die Landesregierung sehr wohl eine hohe Priorität. Derzeit wird mit Hochdruck auf einen Planfeststellungsbeschluss der B 31 Friedrichshafen hingearbeitet", schreibt er. Momentan würden Änderungsvorschläge geprüft. Sobald der Planfeststellungsbeschluss für die Ortsumgehung der B 31 bestandskräftig geworden sei, werde mit den Vorbereitungen begonnen. "Das Land setzt alles daran, um das für die Verbesserung der Infrastruktur in dieser Region so wichtige Projekt so bald wie möglich beginnen zu können", betont Köberle.

Sobald die planerischen und rechtlichen Voraussetzungen vorliegen, werde die Finanzierung mit dem Bund abgestimmt. Entsprechende Gespräche werde es auch bei den so genannten Bauprogrammbesprechungen geben. "Hier legt das Land dar, welche Projekte aus unserer Sicht dringlich zur Realisierung anstehen", sagt Köberle. Der Verkehrsstaatssekretär widersprach damit der Aussage von SPD-Chefin Lichtinger, dass das Land keine Prioritäten vorgebe.

Besonders bei der Ortsumfahrung Friedrichshafen bedauere das Land die Widerstände gegen das Straßenbauprojekt vor Ort. "Mit der sich momentan im Rechtsverfahren befindlichen Planung haben wir eine für alle Betroffenen akzeptable und ökologisch sinnvolle Lösung gefunden", so Köberle.

Ins gleiche Horn wie Köberle stößt auch Markus Müller, Kreisvorsitzender der CDU. In einer Stellungnahme fordert er dazu auf, bei Straßendebatten sachlich zu bleiben und " Loyalität für die Raumschaft" zu zeigen. "Eine Kirchturm-Politik ist kein Modell für zukunftsfähige Politik in der Region", so Müller. Die Erklärung des CDU-Chefs steht auf der Nächsten Lokalseite