02.12.2006 06:00

Friedrichshafen

Verteidigung für Lauffer

Pro Kluftern steht hinter den Ausführungen von Verkehrsexperte Prof. Joachim Lauffer vom 15. November in Kluftern. Die Behauptungen des ehemaligen Verkehrsministers und CDU-Landtagsabgeordneten Ulrich Müller in seiner Stellungnahme am 23. September hält Pro Kluftern dagegen für unzutreffend.

Friedrichshafen - Den SÜDKURIER ereichte folgende Stellungnahme der Vorstandschaft von Pro Kluftern:

"Müllers Behauptung, der Planfeststellungsbeschluss B31FN-West sei vom Gericht aufgehoben worden, weil die B31neu nur mit zwei statt mit vier Spuren geplant worden sei, ist falsch. Tatsache ist, dass die Aufhebung dieses Beschlusse erfolgte, weil die Betroffenheiten der Fischbacher Landwirte nicht entsprechend berücksichtig wurden.

Müllers Unterstellung, Prof. Lauffer, Verkehrsplaner an der FH Konstanz hätte die Katamaran-Fahrgast-Prognosen falsch eingeschätzt, demzufolge müsse man auch seine kompetenten Bewertungen des Planfalls 7 anzweifeln, stellt eine plumpe Vermischung von Inhalten dar, die einen Andersdenkenden bewusst herunterwürdigen soll. Professor Lauffer weiß bestens Bescheid, wie fachliche Entscheidungen und Notwendigkeiten im Politikersinne verbogen und verhindert werden. Die Politik schreibt den Fachleuten das Ergebnis vor und verhindert damit oft die fachwissenschaftlich zeitgemäße Lösung von Verkehrsproblemen.

Prof. Lauffer zweifelt zusammen mit Pro Kluftern e.V. das so genannte Bündelungskonzept an, welches den B33-Verkehr zwischen Meersburg und Ravensburg auf die B30 und B31 nach Friedrichshafen verlagern will. Welcher Verkehrsteilnehmer ist bereit, einen acht Kilometer langen Umweg für eine insgesamt 30 Kilometer lange Strecke in Kauf zu nehmen? Hinter diesem verkehrsplanerischen Unsinn steckt die hochbrisante politische Absicht, künstlich hohe Verkehrszahlen zu schaffen, um einen vierspurigen B31-Weiterbau und einen vierspurigen B31-Neubau rechtfertigen zu können.

Nicht nachvollziehbar ist für Pro Kluftern e.V. und Prof. Lauffer der Neubau des Zubringers K7743 mitten durch Klufterner Wohngebiet, obwohl es in unmittelbarer Nachbarschaft bereits eine verkehrlich geeignete Straße (Müllstraße K7742) gibt. Diese könnte nach dem Prinzip Ausbau vor Neubau bestens die Verkehrszubringerfunktion für die B31neu leisten. Warum wird diese kostengünstigste, umwelt- und menschenverträgliche Lösung von Müller und anderen politischen Entscheidungsträger dennoch nicht favorisiert? Professor Lauffer und ProKluftern e.V. sind nicht gegen die B31neu, sondern gegen die fatalen Planungsfehler mit ihren negativen Folgen.