25.10.2006 08:30

Markdorf-Ittendorf

Ittendorf pocht auf Ausbau-Variante

VON ANDREAS LANG

In seiner Stellungnahme zur Linienbestimmung nach Paragraph 16 Fernstraßengesetz für die B31-neu, Aus-/Neubau zwischen Überlingen und Friedrichshafen, Planungsfall 7.5 vom 25. Juli 2006, lehnt der Ortschaftsrat Ittendorf massiv die Linienbestimmung ab. Er fordert mit Nachdruck, dass die Varianten 0.1 sowie 9.3 intensiv geprüft werden.

Markdorf-Ittendorf - Obwohl die "Variante 7.5 W2" (vierspuriger Ausbau der B31 am Bodenseeufer) bei Orts- und Landesplanungen zu berücksichtigen ist, vertreten die Stadt Markdorf und ihr Stadtteil Ittendorf die Auffassung, dass die Stellungnahme vom 3.August 1999 zu wenig beachtet wurde. Die Stadt befindet, dass das Land, vertreten durch das Regierungspräsidium, alle Orts- und Landesplanungen darauf überprüfen sollte, dass die Variante 0.1 (Ausbau B31 statt Neubau B33) und die Variante9.3 (Verlauf beim Wald "Weingarten") nicht verdrängt werden. Dem Ortschaftsrat Ittendorf wurde ein Beschlussvorschlag unterbreitet, der einstimmig befürwortet wurde.

Man könne keine rechtlichen Schritte gegen die Linienbestimmung durchsetzen, da diese nicht endgültig rechtsverbindlich sei, sondern nur eine planerische Freihaltezone darstelle, erklärte Stadtbauamtsleiter Geiger. "Welcher bauliche Abstand muss zur Linienbestimmung eingehalten werden?", wollte Dietmar Künzig (CDU) wissen. "Da kann ich mich nur auf die auf die Erfahrungswerte der A 98 beziehen, dort waren es damals 40 Meter Abstand, den wir einhalten mussten, diese Zahlen werden in diesem Fall ähnlich sein", sagte Geiger. "Ich halte es für Augenwischerei, dass die Variante 9.3 oder Ausbau B31 überhaupt eine Chance hat", meinte Barbara Klimmek (Umweltgruppe).

"Augenwischerei will ich nicht stehen lassen. Es ist schon vorgekommen, dass nicht auf einer Linienbestimmung, sondern auf einer anderen Linie gebaut worden ist", konterte Geiger. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass unsere zwei bevorzugten Varianten mit der gleichen Intensität geprüft werden. Behörden planen doch nicht 20 Jahre, damit sie dann auf einer anderen Linie bauen, da steckt viel Geld dahinter", sagte Thomas Braun (Freie Wähler). "Das Wort des Bürgermeisters hat Gewicht, er und der Gemeinderat stehen hinter Ittendorf, aber mehr als nein sagen kann man nicht. Rechtlich sind uns die Hände gebunden, wenn der Planungsfall 7.5 kommt, wäre das für alle ein Horrorszenario", sagte Thomas Beck (CDU). "Wir müssen dem Regierungspräsidium deutlich machen, dass wir den Planungsfall 7.5 mit allen rechtlichen Mitteln abwehren werden", sagte Karl Ainser (CDU). "Ich hoffe inbrünstig, dass wir künftig schnell über jede kleine Veränderung informiert werden und keine Verschleierung stattfindet, damit wir schnell darauf reagieren können", sagte Klimmek. "Ich bin mir sicher, dass die größte Stadt zwischen Überlingen und Friedrichshafen ein Wörtchen mitzureden hat und nicht einfach übergangen wird", sagte Ortsvorsteher Thomas Geßler.