26.07.2006
05:16
Die Aktion
des Bündnisses "Pro B 31", am Samstag auf die Straße zu gehen, hat
viele Unterstützer gefunden. Neben den Landtagsabgeordneten Zeller und Müller
stellt sich auch die Ökologisch Demokratische Partei hinter die Forderung eines
zügigen Weiterbaus der Bundesstraße.
Friedrichshafen - Geht es
nach den bisherigen Willensbekundungen, dürfte die Demonstration am kommenden
Samstag auf der B31 ein voller Erfolg werden. Mit 1000 Mitstreitern wären die
Initiatoren des parteiübergreifenden Bündnisses "Pro B31" schon
zufrieden, um öffentlich ein wirkungsvolles Zeichen für den schnellstmöglichen
Weiterbau des Bundesstraßen-Torsos in der Stadt zu setzen. Insgeheim hofft man
natürlich auf eine bessere Quote, um den Druck zu steigern.
46 persönliche Einladungen
zur Demonstration hat das Bündnis an Bundes- und Landespolitiker verschickt, so
dass der Häfler Aktionstag "Pro B31" zumindest nicht ignoriert werden
kann. Andere stehen seit Jahr und Tag hinter diesem Projekt. Der
CDU-Landtagsabgeordnete Ulrich Müller hat wiederholt seine Unterstützung
zugesichert und heißt den Aktionstag gut. Auch sein SPD-Kollege Norbert Zeller
stellt sich hinter die Groß-Demo, die seiner Meinung nach ein gutes Signal in
Richtung Stuttgart sei. Schließlich sei nun das Land am Zug, die Planung
voranzubringen. Er selbst könne leider aus familiären Gründen nicht dabei sein.
Erstmals hat sich auch der
ÖDP-Ortsverband Friedrichshafen ganz klar für den Weiterbau der Umgehungsstraße
in Fischbach ausgesprochen, auch wenn dies nicht ganz ohne
"Bauchschmerzen" bleibe, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Die
Ökologisch Demokratische Partei sei sich durchaus bewusst, dass sie mit ihrer
Haltung bei den Umweltverbänden, aber auch bei den eigenen Wählern vielfach auf
Unverständnis stoße. "Doch einer als notwendig erkannten Maßnahme kann und
will sich die ÖDP nicht entziehen", positioniert sich die
Ortsverbandsvorsitzende Sylvia Hiss deutlich. Der Bau der Umgehungsstraße bringe
zwar keine wirkliche Lösung des Verkehrsproblems, sondern nur eine Verlagerung
dessen. Eine tiefgreifende Lösung sei aber nur durch eine von Grund auf andere
Verkehrspolitik möglich. Solange die große Mehrheit der Bevölkerung einen
grundlegenden Wechsel weg vom Auto ablehne, "gibt es zu einer
Umgehungsstraße keine Alternative", so Hiß. Den Anwohnern seien Lärm und
Abgase nicht länger zuzumuten.
Deshalb ruft auch die ÖDP
nicht nur Häfler Bürger auf, ihren Unmut zum Ausdruck zu bringen. Sie
appelliert an die Gegner des Projekts, den Widerstand aufzugeben. "Denn
eine Lösung, die alle Bedürfnisse zufrieden stellt, wird es nicht geben."