RAVENSBURG (shi)
SPD-Bundestagsabgeordneter Martin Gerster wirft Staatssekretär Rudi Köberle
(CDU) vor, der Region zu schaden, wenn er behauptet, an der B 30 Süd werde in
diesem Jahr nichts gebaut. Köberles Darstellung sei falsch, sagt Gerster. Noch
in diesem Jahr werde mit den Vorbereitungen zum Bau begonnen.
Sechs Millionen Euro,
verspricht Martin Gerster, werden noch in diesem Jahr in die Vorbereitungen zum
Ausbau der B 30 Süd bei Ravensburg investiert. Er habe sich gestern noch einmal
bei der zuständigen Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Karin Roth,
versichert. Gerster: "Frau Roth steht zu ihrem Wort: In diesem Jahr fangen
wir an." Auch sie sei erstaunt über die Äußerungen des Landespolitikers
Köberle, wonach der Baubeginn in weite Ferne gerückt sei (die SZ berichtete
gestern). Der Biberacher Bundestagsabgeordnete Martin Gerster zitiert Roth mit
den Worten: "Ich hatte bislang den Eindruck, dass ich mit Herrn Köberle
wunderbar und vertraulich zusammenarbeiten kann. Er weiß ja, dass er mit
solchen Aktivitäten die Vertrauensbasis zerstört."
"Für mich ist es
wichtig, dass es jetzt los geht", sagt Gerster. "Sechs Millionen sind
ja schon mal was." Der SPD-Politiker verspricht, dass es sich bei den
sechs Millionen Euro für die Bauvorbereitung nicht um eine
"Beruhigungspille" handle. "Sobald die vorbereitenden Maßnahmen
abgeschlossen sind", Gerster rechnet mit 2007, "wird gleich
anschließend mit den eigentlichen Bauarbeiten begonnen."
Er habe den Eindruck, so
Gerster, dass Rudi Köberle "parteitaktisch agiert" - im Ergebnis
schade er aber der Region mit ihren Straßenbauprojekten. Der SPD-Politiker
unterstellt dem CDU-Politiker, er verbreite in dieser Woche schlechte Nachrichten,
um in der nächsten Woche nach einem bereits terminierten Gespräch mit Karin
Roth die Mitteilung zu verbreiten, er habe den Baubeginn gerettet.
"Ich
weiß nicht, welche Informationen Herr Gerster hat", antwortete Rudi
Köberle gestern auf Fragen der SZ. "Von der Bundesebene her habe ich die
Aussage, dass es erst 2008 die Möglichkeit gibt, ein weiteres Projekt in
Baden-Württemberg zu beginnen." Wenn das Geld früher fließt, "sind
wir die ersten, die sich darüber freuen".
(Stand: 22.07.2006 00:17)