Markdorf

Gerber: "Zum Schluss müssen die richtigen Pläne auf dem Tisch liegen"

MARKDORF - Das Thema Straßenbau erhitzt die Gemüter in Ittendorf. Bürgermeister Bernd Gerber versucht die Wogen zu glätten: "Es ist nicht die Stunde der konkreten Planung", sagte er am Donnerstag im Ortschaftsrat. Alle Beteiligten vor Ort sollten sich darum bemühen, die Trasse "möglichst weit nach Süden" zu bekommen.

Von unserem Redakteur Gerd Ahrendt

"Wir warten nicht ab und schauen zu, sondern agieren permanent", sagt der Bürgermeister im nahezu voll besetzten Bürgerhaus in Ittendorf. Da jedoch viele Gespräche im Hintergrund laufen, könne er nicht "alle vier Wochen eine Wasserstandsmeldung" abgeben. Regelmäßigere Informationen in der Zukunft schließt er auf Anfrage eines Ittendorfer Bürgers aber nicht aus.

Dass die Pläne für die Variante 7.5 so konkret sind, hängt laut Gerber mit dem Planfeststellungsverfahren für die B 31 neu in Friedrichshafen und dem Streit mit Immenstaad zusammen. "Die große Brisanz hat"s aus Verwaltungssicht nicht. Wir werden noch viele Pläne sehen", sagt der Bürgermeister. Die Sorgen der Ittendorfer seien zwar nachvollziehbar, aber noch fehle der Handlungsbedarf. "Zum Schluss müssen die richtigen Pläne auf dem Tisch liegen", sagt Gerber. Er sei sicher, dass Gemeinde- und Ortschaftsrat von ihrer Position gegen die Variante 7.5 nicht abweichen. Neue Beschlüsse der Gremien brauche man dafür aber nicht.

Gerber ist davon überzeugt, dass das letzte Wort in Sachen B 31 neu noch lange nicht gesprochen ist. Er setzt darauf, dass die Trasse auf politischem Weg möglichst weit nach Süden geschoben wird. Oberste Priorität hat in seinem Augen, dass der so genannte Dornier-Knoten ein Fixpunkt bleibt. "Alles andere wär für die Gesamtstadt schädlich." Wichtig sei auch, dass alle Beteiligten - Interessengemeinschaft, Ortschaftsrat, Gemeinderat und Stadt - den Schulterschluss anstreben. Die objektive Darstellung der Sachlage am Montag in Hundweiler bei der Veranstaltung der Interessengemeinschaft sowie die Gesprächsbereitschaft der Ittendorfer Initiative stimme ihn zuversichtlich. "Ich bin überzeugt, dass es vernünftig weitergeht."

Der Bürgermeister legt Wert auf die Feststellung, dass die Variante 7.5 nicht die einzig denkbare Lösung ist. "Die Varianten 9.3 (südlich Weingarten) und 0.1 (Ausbau der bestehenden B 31) sind noch nicht vom Tisch." Dabei erinnert er an die Autobahn A 98. Deren Linie sei zwei Jahrzehnte lang in Plänen festgezurrt gewesen. "Heute redet niemand mehr davon." Ähnliches werde der Variante 7.5 blühen, hofft Gerber. Bis zur Planfeststellung vergehe noch viel Zeit, die politisch genutzt werden müsse.

 (Stand: 22.07.2006 00:16)