18.07.2006
05:15
Am
Samstag, 29. Juli, wird die B31 in Fischbach besetzt: Das Bündnis "Pro
B31" hofft auf mehr als 1000 Bürger, die für einen zügigen Weiterbau der
West-Umgehung auf die Straße gehen und in Fischbach auf dem Asphalt auch ein
bisschen Party machen. Die B31 wird sechs Stunden lang gesperrt
Friedrichshafen - Bänke
und Tische mitten auf der Straße, Live-Musik und Podiumsgespräch, Menschen, die
auf dem Asphalt Eisstock schießen und ihr Kunstrad-Können zeigen oder eine
Kutsche, die gemächlich über die Bundesstraße zuckelt: All das wird es am
Samstag, 29. Juli geben - direkt auf der B31. Sechs Stunden lang wird die sonst
täglich durch den Ortsteil rauschende Blechlawine einen großen Bogen um
Fischbach fahren müssen, denn die Bundesstraße wird von 10 bis 16 Uhr zwischen Manzeller Brücke und dem Dornierknoten in Immenstaad
komplett gesperrt. Zwischen 10 und etwa 11 Uhr ist auch das Teilstück ab der
Kreuzung Hochstraße/Maybachstraße dicht. Denn am Landratsamt ist Sammelpunkt
für den Demonstrationszug, der sich vorbei an Windhag, Seemoos, Stockerholz und Manzell zur
Kundgebung nach Fischbach bewegen und - so hoffen die Organisatoren - stetig anschwellen
wird. Diese Demonstration ist der vorläufige Höhepunkt im Wirken des Bündnisses
"Pro B31", hinter dem nahezu alle Parteien und Wählervereinigungen im
Häfler Stadtrat, aber auch Großbetriebe, IHK
Bodensee-Oberschwaben oder die WFG Region Friedrichshafen stehen. "Wir
konnten nicht damit rechnen, dass wir so viele aktive Mitstreiter
gewinnen", sagt Heinz Schaack, der gemeinsam mit
Ex-Gemeinderat Rolf Schilpp den Anstoß für dieses
Bündnis gab. Einen ersten Erfolg sieht er schon: "Jetzt ist Zug in der
Geschichte." Für Rolf Schilpp ist ein Jahr nach
Gründung von "Pro B31" die Luft noch lange nicht raus: "Wir
werden keine Ruhe geben bis zum ersten Spatenstich."
Die Bürger der Stadt - und
nicht nur die Fischbacher - sollen am 29. Juli die
Gelegenheit haben zu zeigen, wie ernst ihnen das Thema West-Umgehung ist.
"Es soll eine kraftvolle Demonstration werden. Der Leidensdruck wird sich
durch die Zahl der Teilnehmer daran manifestieren", sagt SPD-Stadtrat
Dieter Stauber. Mit 1000 rechnen die Organisatoren, hoffen aber auf mehr. Auch
wenn man wisse, dass gerade viele Anwohner resigniert hätten, so Stauber.
Neben 11000 Flyern, die im Stadtgebiet verteilt werden, sollen 50
Plakate entlang der B31 auf den Aktionstag und dessen Programm aufmerksam
machen. Obendrein gibt es Pins mit dem Schriftzug "B31 jetzt" für
einen Euro zu kaufen, mit dem an diesem Tag jeder Teilnehmer der Demonstration
Busse und Bahnen im Stadtgebiet kostenlos nutzen kann.
"Wir wollen mit
dieser Demonstration die Interessen der Bürger vertreten, die keine Einsprüche
einlegen können und schon seit Jahrzehnten unter dem steigenden
Verkehrsaufkommen leiden", formulierte SPD-Ortsvereinschefin Kirsten Lichtinger. Ziel sei es aber auch, durch die
parteiübergreifende Zusammenarbeit zu verdeutlichen, dass es hier nicht um die
Durchsetzung von Einzelinteressen gehe. Nicht zuletzt wolle man Hoffung geben
und zeigen, "wie Fischbach und Friedrichshafen-West aussähe, wenn die
Straße nicht wäre."
18.07.2006
05:15
Seit
den sechziger Jahren warten nicht nur die Fischbacher
auf eine Umgehungsstraße für die B31. Seither ist der Verkehrsstrom mit
hunderten Lastern täglich auf schier unerträgliche Größe angewachsen, mit allen
Begleiterscheinungen wie Lärm, Staus oder Verpestung der Luft. Aus dem
Weiterbau der neuen B31 indes ist ein Politikum geworden. Und genau deshalb
kann der Druck "von der Straße" helfen, um den Verantwortlichen die
Dringlichkeit dieses leidigen Verkehrsproblems näher zu bringen.
Eine
Demonstration auf der Bundesstraße, die den Verkehr sechs Stunden lang auf
stauträchtige Umleitungen drängt, hat zweifellos Charme - sofern man nicht
selbst betroffen ist. Nur werden diejenigen, denen man wünscht, an diesem Tag
in ihren Autos zu schmoren, uns nicht den Gefallen tun. Sei's drum: Nicht nur
die Fischbacher werden an diesem 29. Juli mal kräftig
durchschnaufen.