02.06.2006 05:15 |
"Wir wollen keine Bauerntrasse" |
Interessengemeinschaft
Verkehrsneuplanung Ittendorf: "Anders lautende
Äußerungen treffen nicht zu" |
Die
Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung Ittendorf
richtet einen offenen Brief an die Stadträte und an Bürgermeister Bernd
Gerber. Der Bürgermeister habe in der Gemeinderatssitzung vom 22. Mai
offenbar Äußerungen von "Pro Kluftern" zu den Verkehrsplanungen im
Zuge der B31-neu unrichtig wiedergegeben und sich
"abqualifizierend" zur Ittendorfer
Interessengemeinschaft geäußert. |
Markdorf-Ittendorf |
Markdorf-Ittendorf - "Mit Verwunderung haben wir
Ihre Äußerungen zur Kenntnis genommen, die Sie laut SÜDKURIER vom 26. Mai anlässlich
der Stadtratsitzung vom 22. Mai zur Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung Ittendorf gemacht haben. Sie unterstellen zunächst der
Bürgerinitiative Pro Kluftern, dass diese die so genannte Bauerntrasse
favorisieren würde. Dies trifft allerdings nicht zu, wie dies von Pro Kluftern
mehrmals ausdrücklich betont wurde, unter anderem von Adelbert Kühnle, Sprecher
von Pro Kluftern, anlässlich unserer Mitgliederversammlung am 14. März dieses
Jahres. Diese Aussage haben auch die rund 50 anwesenden Mitglieder zur Kenntnis
genommen. Wir möchten Sie in diesem Zusammenhang auf die Studie
Verkehrsuntersuchung B31-neu Friedrichshafen Fortschreibung 2005 (in der
Fassung vom 30. November 2005) von Modus Consult
hinweisen, in dem die so genannte Bauerntrasse im Einzelnen beschrieben wird:
Die Bauerntrasse wurde von den Fischbacher Landwirten
als Alternative zum Planungsfall 7.5 vorgeschlagen.
Wir von der
Interessengemeinschaft sind uns der Nachteile sehr wohl bewusst, die die
Bauerntrasse für Ittendorf hätte. Wir sahen es als
unsere Pflicht an, die Ittendorfer Bürger über die
Untersuchungen seitens des Regierungspräsidiums Tübingen zu dieser
Planungsvariante bei unserer Mitgliederversammlung zu informieren. Auch haben
wir darauf hingewiesen, dass die Planer die Bauerntrasse nicht als die
günstigste Lösung bewertet haben.
Leider unterstellen Sie der
Interessengemeinschaft, die falschen Koalitionen zu suchen. Wir bedauern es
sehr, dass Sie unsere Bemühungen eine für Ittendorf
erträgliche Verkehrslösung zu finden, so abqualifizieren, obwohl Sie doch Ihren
Aussagen zufolge Verbündete gegen den Bau der jetzt vom Regierungspräsidium
Tübingen favorisierten Trasse Planungsvariante7.5 suchen. Wenn Sie die
Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung Ittendorf
mit ihren 90 Mitgliedern nicht als Verbündete betrachten, wer soll dies dann
sonst sein? Dass man sich genau informieren muss, gilt für alle Beteiligten.
In diesem Zusammenhang
möchten wir Sie darauf hinweisen, dass, entgegen anders lautenden
Informationen, das Waldstück Weingarten noch nie als FFH-Gebiet
ausgewiesen war. Aus diesem Grunde war dies auch noch nie ein Hinderungsgrund
zum Bau der Trasse P7.5. Ihre Aussage, die aktuelle Linienbestimmung der
Planungsvariante 7.5 mitzutragen, die für Ittendorf doch eine nicht hinnehmbare Belastung darstellt,
haben wir mit Erstaunen zur Kenntnis nehmen müssen. Es ist in keinem Falle
nachzuvollziehen, wenn Sie davon ausgehen, dass zu einem späteren Zeitpunkt -
in einem fortgeschrittenen Planungsstadium - noch eine grundlegende Trassenverschiebung
erfolgen könnte abweichend von derjenigen, die bereits im abgeschlossenen
Raumordnungsverfahren von den planenden Behörden als die günstigste dargestellt
wurde.
Nach zehn Jahren wird Ihre
heutige Aussage für die künftigen Entscheidungsträger nicht mehr von Belang
sein: Die Weichen werden heute gestellt. Wir müssen heute gegen diese
unannehmbare Straßenführung Stellung beziehen!
Wir möchten noch einmal
unser Bedauern zum Ausdruck bringen, dass Sie eine Zusammenarbeit mit uns
offensichtlich nicht suchen, obwohl wir mehrmals unsere Mitarbeit im Sinne
einer Verbesserung der verkehrlichen Situation des Teilorts Ittendorf
angeboten haben. Trotzdem möchten wir auch bei dieser Gelegenheit dieses
Angebot noch einmal erneuern."
Heinrich Wegis, Vorsitzender
Fritz Käser, Stellvertreter
"Die Kooperation wird
beibehalten"