FRIEDRICHSHAFEN (sig) Drei Tage lang haben die Straßenbauer des
Regierungspräsidiums in Fischbach in Sachen B 31 neu Rede und Antwort gestanden
- dies Anwälten, Sprechern der Bürgerinitiative und privaten Einwendern. Zum
Abschluss ging es im Bereich Fischbach primär um mehr Lärmschutz.
Anlieger im Eichenmühlenweg
und im Wohngebiet Steinäcker, die schon von der jetzigen B 31 in
Mitleidenschaft gezogen werden, fragten nach dem Lärmschutz entlang der
geplanten Straße. Antwort: Da die Belastung unter dem Grenzwert liege, müsste
der Bauherr nichts tun. Weil aber bei den Bauarbeiten Überschuss-Masse anfalle,
werde die als Seitenablagerung verwendet, was im Plan als Wall von zwei bis 2,50
Meter vorgesehen sei.
Diesen Wall möglichst hoch
anzulegen (mindestens 2,50 Meter), war das Anliegen von Bewohnern im Fischbacher Westend. Als
wünschenswertes Beispiel wurde die Situation in Richtung Überlingen genannt, wo
hohe Seitenwände die Bewohner schützen. Was aber mit der Situation in Fischbach
nicht vergleichbar sei, wie Experten erläuterten. Laut dem Referenten für
Straßenplanung im Regierungspräsidium, Friedrich Braun, beginne im Überlinger
Abschnitt die Bebauung unmittelbar hinter den Lärmwänden, dort verbleibe selbst
nach diesem aufwändigen Schutz mehr Geräuschkulisse als in Fischbach, wo die
Bebauung erst nach etwa 1200 Metern einsetze.
Erster Bürgermeister
Hornung kündigte an, die Stadt überlege, in dem einen oder anderen Fall den
Lärmschutz zu optimieren und aus eigener Tasche zu finanzieren. Der müsse dann
aber durch Grunderwerb möglich sein und eine wesentliche Verbesserung bringen.
Da man sich an den Standorten im landwirtschaftlichen Bereich befinde,
bestehe (hinter solchen Lärmwänden) die Gefahr des kalten Staus, weshalb es
gelte, nicht ein Problem zu lösen und ein anderes zu schaffen!
Ein
Anlieger verwies auf den überwiegenden Westwind. Es sei wichtig, optimalen
Lärmschutz vorzusehen, um im Nachhinein nicht Streitereien wie in Eriskirch zu erleben. Kommentar}
Es ist gehört worden. Drei
Tage lang hatten Bürgerinitiative und private Einwender Gelegenheit, Kritik,
Bedenken und Verbesserungsvorschläge Auge in Auge vorzubringen. Die Atmosphäre
war meist sachlich --und mit großer Wahrscheinlichkeit steht die amtliche
Trasse. Verzögerungen kann es bei der Planfeststellung geben.
Keine Variante ist ohne Probleme
Von Siegfried Großkopf
Wenn der zuständige
Straßenplanungs-Referent schon am ersten Tag feststellte, am Bodensee gebe es
keine Trasse, die keine Probleme verursachen würde, ist ihm beizupflichten. Es
gibt in dieser wertvollen Region tatsächlich keine Trassenvariante, die keinen
Widerstand hervorrufen würde. Doch es gibt Hoffnung auf Annäherung und
Lösungen.
Die Sachlichkeit, mit der
die Beteiligten die drei Tage meist miteinander umgegangen sind, ermutigt, in
den nächsten Wochen Fortschritte zu erwarten. Man wird reden miteinander.
Ringen um Verbesserungen im Detail. Die Straßenbauer erkennen Bereitschaft bei
Fischbachs Landwirten, und auch wenn es grundsätzlich unterschiedliche
Auffassungen zwischen der Bürgerinitiative "Pro Kluftern" und den
Straßenplanern gibt - Annäherungen und sogar Lösungen sind auch hier denkbar.
Wenn sich die
Planfeststellung dadurch am Ende um einige Monate verzögern würde, und der
Beschluss nicht Anfang 2007, wie erwartet, sondern erst Ende 2007 im
Rathausbriefkasten liegen sollte, wäre das kein Beinbruch bei einem Projekt,
auf das seit 30 Jahren gewartet wird.
(Stand: 03.05.2006 00:15)