25.03.2006 05:41

Pro Kluftern füllt Kriegskasse

Klägerfördergemeinschaft gegen B31-Verkehrsknoten bei Spaltenstein soll gegründet werden

 

Friedrichshafen-Kluftern

 

Klägerfördergemeinschaft gegen B31-Verkehrsknoten bei Spaltenstein soll gegründet werden

 

Friedrichshafen-Kluftern (pms) Die Bürgervereinigung "Pro Kluftern" rüstet sich zum Kampf gegen den geplanten B31-Verkehrsknoten bei Spaltenstein. Eine Klage ist in Vorbereitung. Spendenzusagen zur Gründung einer Klägerfördergemeinschaft seien vielversprechend.

Nach dreijähriger Verzögerungsstrategie - es wurden rund 1800 Einwendungen gesammelt - formieren einige Kluftern Bürger nun juristische Artillerie gegen das Straßenbauprojekt. Erklärtes Ziel: den vermuteten Verkehrskollaps von Kluftern abzuwenden - wenn nötig durch richterliches Dekret gegen den Planfeststellungsbeschluss zur B31-West-Umgehung. Am Donnerstag hatte "Pro Kluftern" zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Das Ziel: die Gründung einer Klägerfördergemeinschaft. Zwar sei man von einer Klage noch weit entfernt, sagte Versammlungsleiter Arthur Rudolf vor den 36 Teilnehmern, doch für den Fall der Fälle wolle man handlungsfähig sein. Das bedeutet konkret: Potenzielle Kläger erhalten finanziellen und psychologischen Rückhalt durch die Klägergemeinschaft. Hierzu sollen zunächst 20000 Euro durch Spenden gesammelt werden. Ferner soll eine Anwaltskanzlei aus Freiburg die Interessen der klagenden Klufterner vor Gericht vertreten. Zur Finanzierungslage gab sich Arthur Rudolf optimistisch: "Die bisherigen Spendenzusagen sind sehr vielversprechend. Damit könnten wir auch langwierige Prozesse gut schultern." Derzeit befindet sich die Klägerfördergemeinschaft im Aufbau - besser: in einer Art Selbstfindungsphase. Priorität hat momentan die Mitgliederwerbung. Erste Namenslisten sind im Entstehen. Zunächst will die Klägerfördergemeinschaft als Ast aus dem Stamm "Pro Kluftern" heranwachsen. Eine spätere Selbstständigkeit ist denkbar. Auch will man Optionen der Gemeinnützigkeit prüfen. Konkretere Organisationsdetails zur Vereinsgründung wollte Adalbert Kühnle von den Entscheidungen der Staatssekretärin Karin Roth abhängig machen. Roth hatte Lösung für die B31-Trassenführung in Aussicht gestellt, durch die sich die Einsprüche aus Kluftern möglicherweise erübrigen könnten (wir berichteten bereits gestern). Dennoch überwog bei "Pro Kluftern" Skepsis darüber. Oft genug hatten sich die Betroffenen von politischen Versprechen vertrösten lassen. Walter Zacke machte noch einmal deutlich, dass "Pro Kluftern" nicht prinzipiell gegen das Gesamtprojekt Bundesstraße 31 mit West-Umgehung Friedrichshafen sei. Knackpunkt sei der Anbindungsknoten bei Spaltenstein. "Fällt der Knoten, fällt auch Klufterns Widerstand", sagte Zacke, "und die B31 kann schneller gebaut werden." Bis zum Erörterungstermin am 28. April bleibt "Pro Kluftern" aber erst einmal in Lauerstellung.