Friedrichshafen

 

Klufterner rufen zum juristischen Widerstand auf

KLUFTERN (sz) Die Bürgerinitiative "Pro Kluftern" macht mobil. Die politische Arbeit für eine bessere Lösung der geplanten Straßen sei abgeschlossen, heißt es in einer Pressemitteilung. Jetzt sei die Zeit des juristischen Widerstands gekommen: "Notfalls wird geklagt." Nachfolgend der Wortlaut der Pressemitteilung.

"1. Alle Angebote Pro Klufterns für eine sinnvolle Alternative zu den katastrophalen Straßenplänen wurden ausgeschlagen!

2. Alle Vorschläge Pro Klufterns für eine Kompromisslösung zum Schutze der Interessen aller Beteiligten wurden ignoriert!

3. Das Planfeststellungsverfahrens für die B 31 neu enthält weiterhin den riesigen Anschlussknoten Efrizweiler / Spaltenstein bei der Villa Wagner!

4. Dieser Knoten erzwingt die bahnparallele Trasse und die Südumfahrung Markdorf!

5. Die angestrebte Zweispurigkeit vom Efrizweiler Knoten bis Immenstaad leitet den Verkehr vermehrt durch Kluftern!

6. Bundesstraßen-Verkehr wird Kluftern belasten, mehr als 30.000 Fahrzeuge auf der bahnparallelen Trasse und innerorts.

7. Der Planfall 7.5 (Weiterführung der B 31 neu) wird auf Jahrzehnte hinaus nicht realisiert.

8. Kluftern wird dem Straßenwahn geopfert.

Kluftern rüstet sich zur Klage! Wir brauchen Ihre Mithilfe! Um Kluftern wirkungsvoll schützen zu können, hat sich eine Klägerfördergemeinschaft gebildet, die eine Klage gegen die Anschlussstelle Efrizweiler/Spaltenstein unterstützen und vorbereiten wird. Ziel dieser Klägerfördergemeinschaft ist es, klageberechtigte und klagewillige Personen psychologisch, finanziell und juristisch zu unterstützen. Den Klägern stehen spezialisierte Fachanwälte zur Seite. Eine Klage wird die für Kluftern verheerende Planung um viele Jahre verzögern oder ganz verhindern", heißt es in der Pressemitteilung.

Planfeststellungsverfahren läuft

Die Initiatoren bitten um Unterstützung der Klägerfördergemeinschaft, rufen zur Teilnahme an der Informationsveranstaltung am 23. März, 20 Uhr, im Gasthof Gehrenbergblick auf. "Helfen Sie mit einem jährlichen Beitrag, die Klage zu finanzieren!", schreiben sie. Und weiter: Sprechen Sie Freunde, Bekannte und Nachbarn an mit der Bitte um Unterstützung! Melden Sie sich bei den Vorstandsmitgliedern, wenn Sie sich beteiligen wollen! Jede Beteiligung werde "selbstverständlich" vertraulich behandelt. Die Lebens- und Wohnqualität in Kluftern solle geschützt werden.

Zur Zeit läuft das "Planfeststellungsverfahren B 31 neu Westumfahrung Friedrichshafen". Gegen die Planung seien mehr als 1800 Einwendungen eingegangen. Die Träger öffentlicher Belange (zum Beispiel Behörden und Naturschutzverbände) seien in einem Erörterungstermin am 13. und 14, Dez. 2005 bereits "angehört" worden. Der Erörterungstermin für die privaten Einwender sei vom 26. bis 28. April.

Ziel des Planfeststellungsverfahrens ist ein "Planfeststellungsbeschluss", quasi die Baugenehmigung für die Straße. "Gegen diesen Planfeststellungsbeschluss, der für 2007 erwartet werde, wird sich die Klage richten", heißt es in dem Schreiben.

Der Widerstand gegen die rücksichtslose Straßenplanung sei nicht aussichtslos. "Der Widerstand Klufterns richtet sich nicht prinzipiell gegen eine ,Umfahrung Friedrichshafen', aber die aktuelle Planung vernichtet die Lebensqualität in Kluftern", heißt es abschließend.

 (Stand: 17.03.2006 00:16)