Friedrichshafen

 

Ausbau vor Neubau klingt verführerisch

Der Planungsfall 7, genauer gesagt die Variante 7.5, erhitzt die Gemüter. Und schürt die Gegensätze zwischen Ufer- und Hinterlandgemeinden. Ein Kompromiss ist überfällig.

Von Gerd Ahrendt

Überspitzt formuliert streben die Straßenplaner eine Maximallösung und die Bürgerinitiativen eine Minimallösung der bestehenden und künftigen Verkehrsprobleme an. Einer Optimallösung stehen aber nicht nur diese beiden Gruppen im Weg. Auch viele Kommunalpolitiker stellen sich lieber gegenseitig Beine oder stehen sich auf den Füßen, statt sich ernsthaft um den sprichwörtlichen kleinsten gemeinsamen Nenner zu bemühen. Ob die These Ausbau vor Neubau der Weisheit letzter Schluss ist, lässt sich schwer sagen. Verführerischer als alle anderen Überlegungen klingt sie aber allemal. Frei nach dem Motto "Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach" ist diese These vor allem in finanzieller Hinsicht verlockend. Mit dem durch den Ausbau vorhandener Straßen gesparten Geld könnte man zum Beispiel den Hagnauern einen Tunnel bauen - und hätte ein großes Problem weniger.