MARKDORF - Die
Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung Ittendorf hält am Grundsatz Ausbau
vor Neubau fest. Gegen die von den Behörden bevorzugte B 31 neu zwischen
Immenstaad und Meersburg werde man notfalls klagen, sagte Vorsitzender Heiner
Wegis am Dienstagabend in der Jahreshauptversammlung.
Von unserem Redakteur Gerd
Ahrendt
"Wir werden in Zukunft
verstärkt mit anderen Gruppierungen zusammenarbeiten, die gegen einen
übertriebenen Straßenneubau eintreten", kündigte Heiner Wegis an. Den
Auftakt machte in der Jahreshauptversammlung am Dienstagabend die
Bürgerinitiative Pro Kluftern mit dem Referat "Gut gerüstet ins
Planfeststellungsverfahren".
Außer der vierspurigen
Bundesstraße 31 neu auf der so genannten P 7.5-Trasse zwischen dem Wald
"Weingarten" und dem Ittendorfer Sportplatz hat die
Interessengemeinschaft die Südumfahrung Markdorf im Visier. Dass die so
genannte Bauerntrasse, eine vierspurige Bundesstraße von der Südumfahrung
Markdorf durch Ittendorf nach Meersburg, von den Verkehrsplanern neuerdings als
wesentlich ungünstige P 7.5 eingestuft wird, sei nur ein schwacher Trost, sagte
der stellvertretende Vorsitzende Fritz Käser: "Wir müssen am Ball bleiben
und die Sache verfolgen."
"Die Schwierigkeiten
beginnen erst, wenn die Planfeststellung der Südumfahrung Markdorf und die
Linienbestimmung für die B 31 neu zwischen Immenstaad und Meersburg
kommt", appellierte Heiner Wegis an den Durchhaltewillen der
Straßenkritiker.
In den vergangenen zehn
Jahren habe die Interessengemeinschaft einiges erreicht. Als Beispiel nannte
Wegis die Tatsache, dass entlang der geplanten Bundesstraße ein Lärmschutzwall
eingeplant sei. Eigene Verkehrszählungen an der Kippenhauserstraße hätten zudem
dazu beigetragen, dass die Verkehrsprognosen nach unten korrigiert wurden.
Viel wichtiger sei jedoch,
dass die Meinung der Straßenbaukritiker artikuliert werde. Die mangelnde
Einheit in der Region habe schnelle Lösungen bei der Straßenplanung verhindert.
"Wir waren bisher Sand im Getriebe und werden das auch in Zukunft
sein", versprach der Vorsitzende. Falls es zu einem
Planfeststellungsverfahren für den Streckenabschnitt zwischen Immenstaad und
Meersburg kommen sollte, werde Ittendorf vor rechtlichen Schritten nicht
zurückschrecken. Die Planungsbehörden seien sich des Widerstands aus Ittendorf
"durchaus bewusst", so Wegis. Kommentar
(Stand: 17.03.2006 00:16)