03.03.2006 05:17

Erst Plakate, dann Blockaden

"Bündnis Pro B31" startet Aktion - Ende im Straßenstreit? - Hornung denkt an Demos

Jetzt hängen die ersten Plakate des "Bündnis "Pro B31" für einen schnellen Umgehungsbau. Mittlerweile scheint eine Einigung im Straßenstreit mit Immenstaad in Sicht: vierspurig planfeststellen, aber das Stück vor Immenstaad vorerst nur zweispurig bauen. Für den Fall, dass sich die Realisierung weiter hinzieht, kann sich Erster Bürgermeister Hornung Demonstrationen und Blockaden vorstellen.

Friedrichshafen

VON WOLFGANG BOLLER

"Bündnis Pro B31" startet Aktion - Ende im Straßenstreit? - Hornung denkt an Demos

Friedrichshafen - Die Antwort von Regierungspräsident Wicker auf einen Brief des "Bündnis Pro B31" klingt viel versprechend: Wicker will prüfen lassen, ob es möglich ist, die Straße vierspurig zu planen, aber vorerst nur zweispurig zu bauen und zwischenzeitlich prüfen lassen, ob die von Immenstaad favorisierte Weiterführung der B31 auch beim Gewerbegebiet Steigwiesen zwischen Kluftern und Immenstaad möglich ist. Das sagte Bündnis-Sprecher Heinz Schaack bei einem Treffen des Bündnisses. Damit soll eine Klage Immenstaads gegen den Planfeststellungsbeschluss, der Ende 2006 oder Anfang 2007 kommen soll, verhindert werden. Schaack sagte, sie hätten Friedrichshafens Ersten Bürgermeister Hornung zu diesem Kompromiss gedrängt. Aber es gibt Zweifel, ob Immenstaad nicht trotzdem klagt. In der der Bauzeit - gebaut wird von Ost nach West - dürfte die Entscheidung über die Weiterführung fallen. Fällt sie gegen die Steigwiesen-Trasse aus, könnte das letzte Stück möglicherweise doch vierspurig gebaut werden. Was Schaack stutzig macht: Wicker kündigt weitere Verzögerungen an, wenn umgeplant wird.

Die Forderung der Grünen, die Straße durchgehend nur zweispurig zu bauen, lehnt das Bündnis ab. Schaack betrachtet das als "Menschen verachtend". Die Grünen seien wohl noch nie die zweispurige B31 nach Lindau gefahren. Für rückschrittlich hält dies Bündnis-Sprecher Rolf Schilpp. Eine zweispurige Straße verkrafte die prognostizierten täglichen 54000 Fahrzeuge nicht. So eine Planung sei rechtswidrig. Dem Vorwurf der Grünen, die Bündnis-Aktionen seien Wahlkampfgeplänkel, widersprach Bündnis-Sprecher Dieter Stauber heftig.

Generell sagten die Landtagskandidaten Ulrich Müller (CDU), Norbert Zeller (SPD) und Hans-Peter Wetzel (FDP) Unterstützung zu. Doch während Zeller sagte, er habe den Eindruck, dass bewusst langsam geplant werde, weil kein Geld für den Bau da sei, mahnte Müller, früher Verkehrsminister, mit solchen Aussagen vorsichtig zu sein, wenn es keine Indizien dafür gebe. Er wehrte sich dagegen, es sei zu wenig passiert. Es habe keinen Sinn, aufs Tempo zu drücken und sich vor Gericht eine Niederlage einzuhandeln. "Jetzt müssen Taten folgen, forderte Erster Bürgermeister Hornung: Wenn ein Bau in zwei bis drei Jahren nicht absehbar sei, "muss man an Demonstrationen und Straßenblockaden denken". Die Anhörung der 1800 privaten Einwendungen gegen die Straße soll Ende April stattfinden