Friedrichshafen

 

Das Bündnis pro B 31 drängt zu Taten

FRIEDRICHSHAFEN (sig) - Das "Bündnis pro B 31-FN-West" mit Heinz Schaack und Rolf Schilpp an der Spitze bittet in einem Brief Regierungspräsident Hubert Wicker, alles zu unternehmen, Verzögerungen im Planfeststellungsverfahren entgegenzuwirken. Außerdem soll er seinen Einfluss geltend machen, um Klagen zu vermeiden.

Das Bündnis drängt insbesondere, dass die für März geplanten Erörterungsverhandlungen mit den privaten Einsprechern nicht verschoben werden. Die Vorstellung des Gemeinderats Immen-staad ging zunächst dahin, eine vierspurige Weiterführung der geplanten B 31 Umgehungsstraße westlich von Schnetzenhausen, jedenfalls ab Spaltenstein, zu verhindern, weil die Gemeinde Immenstaad mit der Weiterführung eines vierspurigen Ausbaus bis kurz vor den "Dornierknoten" befürchtet, dass damit zwangsweise die vierspurige Weiterführung nach Westen durch das Sportgelände der Gemeinde und das Naherholungsgebiet angrenzend an den Ortstteil "Ruhbühl", durchschnitten beziehungsweise erheblich beeinträchtigt wird. Der Kompromissvorschlag sieht vor, dass der vierspurige Ausbau westlich der Brunnisachüberführung und der Bahnunterführung Friedrichshafen-Markdorf vorläufig enden soll und für Immenstaad "eine Option betreffend der Weiterführung unmittelbar nördlich des Gewerbegebiets «Steigwiesen" offen gehalten werden kann". Im Rahmen des jetzigen Planfeststellungsverfahrens, das sich ausschließlich mit der B 31 Westumfahrung Friedrichshafen befasst, soll dies durch einen Ausführungsvorbehalt für den vierspurigen Ausbau ab dem oben genannten Punkt nach Westen, also das verbleibende westliche Teilstück, erreicht werden. So soll statt wie geplant vierspurig um etwa 700 bis 800 Meter zweispurig gebaut werden, bis über die rechtskräftige Weiterführung des so genannten P7.5 Planungsfalls entschieden ist. "Wir meinen", schreibt das Bündnis, "dass dies sowohl verkehrstechnisch möglich wie auch politisch durchsetzbar ist. Der Gemeinderat Friedrichshafens hat dem mit Ausnahme der Grünen zugestimmt. Der von Immenstaad will zustimmen, wenn von der Straßenbaubehörde des Regierungspräsidiums erklärt wird, dass die bereits im Jahr 1994 erörterte, aber nicht vertiefte (kürzere) Trassenführung nördlich "Steigwiesen" ernsthaft geprüft wird. "Für uns ist nicht nachvollziehbar, weshalb die Prüfung des so erörterten «Ausführungsvorbehalts" einen mehrwöchigen Zeitraum in ihrem Hause erfordern soll", zeigt sich das Bündnis in seinem Brief an Wicker irritiert. Denn: Zum jetzigen Zeitpunkt würde genügen, dass sich die Straßenbaubehörde dann im weiteren Verlauf des P 7.5-Falles einer ernsthaften Prüfung und Abwägung der Immenstaader Wünsche annimmt. Das Bündnis bittet Wicker, in einem Gespräch mit den Bürgermeistern Hornung und Beißwenger die gewünschte Erklärung abzugeben, die dazu führen soll, dass Immenstaad den vorgesehenen Planfeststellungsbeschluss für die B 31 Westumgehung FN nicht beklagt. Das Bündnis will vermeiden, dass die Gemeinden, die in der Region zusammenleben müssen, "in dieser Sache gerichtlich aufeinander losgehen". "Wir wollen nicht weitere Verzögerungen in Kauf nehmen und können ihnen versichern, dass sich in Friedrichshafen ein Unruhepotenzial aufbaue beziehungsweise aufgebaut hat und die Vertreter fast aller Parteien und Gruppierungen die zeitnahe Realisierung der B 31 Westumgehung, die seit über 30 Jahren geplant ist, einhellig fordern und sich mit weiteren Vertröstungen der aus Ravensburg stammenden Wahlkreiskandidaten beziehungsweise Landtagsabgeordneten nicht mehr zufrieden geben."