07.02.2006 05:01 |
Zeller bleibt bei seinem Vorwurf |
Regierungspräsidium
zur B 31: Planung läuft |
Wird
an den Streckenabschnitten der neuen B31 zwischen Immenstaad und
Überlingen/Ost nun geplant oder nicht? Das Regierungspräsidium Tübingen sagt
ja, der SPD-Abgeordnete Norbert Zeller berichtet von anders lautenden
Informationen des Regierungspräsidenten selbst. |
Friedrichshafen |
VON KATY CUKO |
Regierungspräsidium
zur B 31: Planung läuft |
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Friedrichshafen - Bei
einer Veranstaltung des SPD-Landtagsabgeordneten am Freitag in Kluftern hatte
Norbert Zeller moniert, dass das Land am zügigen Weiterbau der B31 gar nicht
interessiert sei, weil das Regierungspräsidium (RP) Tübingen nur lasch und
nicht mit Nachdruck plane. Zeller berief sich auf ein Papier der Behörde, in
dem stehe, dass für die Abschnitte Überlingen/Ost über Oberuhldingen,
Meersburg/West, Stetten bis Immenstaad "vorerst keine weiterführenden Planungen"
erfolgen. "Das stimmt
nicht", sagte gestern auf Anfrage unserer Zeitung Grit Puchan,
Pressesprecher des RP Tübingen. Mit dem von Zeller benannten Dokument könne
man im Haus nichts anfangen, dies sei unbekannt. "Wir können uns keinen
Reim drauf machen", sagte Puchan. Am Planungsstopp sei nichts dran, denn
die Linienbestimmungsverfahren für die Trassierung der neuen B31 in den
besagten Abschnitten laufen. Darauf angesprochen, fand
Norbert Zeller gestern deutliche Worte. "Wenn die ihre eigenen Unterlagen
nicht kennen, dann macht das nur den Zustand dieses Ladens deutlich."
Besagtes Papier stamme aus den Sitzungsunterlagen einer Besprechung, die der
Regierungspräsident immer zum Jahresende mit Abgeordneten, aber auch
Landräten oder Vertretern der Handwerkskammern sowie der Industrie- und
Handelskammern abhalte. Dabei spiele das Thema Straßenbau immer eine Rolle.
So sei auch diesmal über laufende und geplante Straßenbauprojekte im Land -
mit Stand vom Dezember 2005 - berichtet worden. Inhalte aus dieser von ihm
zitierten Liste, die allen Gesprächsteilnehmern im Original als Tischvorlage
an die Hand gegeben wurde, habe Regierungspräsident Hubert Wicker auch
gleichlautend vorgetragen und kommentiert. Norbert Zeller bleibt bei
seinem Vorwurf, dass an der schleppenden Planung der Bündelungstrasse B31 das
Land schuld sei und nicht der Bund. Es sei originäre Aufgabe des Landes,
Straßenbauprojekte wie die neue Bundesstraße planungsrechtlich abzusichern,
Prioritäten zu setzen und die dafür nötigen Mittel letztlich beim Bund
anzumelden. "Wenn bei dieser Sachlage der Bund immer als Sündenbock
hingestellt wird, platzt mir der Kragen", sagt Norbert Zeller. Ihm komme
es eher so vor, dass die Verantwortlichen in der Landesregierung kein
Interesse daran haben, die Planungen zu forcieren. "Das steckt doch
Strategie dahinter", vermutet Norbert Zeller. |