Friedrichshafen

 

FN bietet zwei Spuren ab Brunnisach an

FRIEDRICHSHAFEN (müh) Der Kompromissvorschlag steht: Um das Planfeststellungsverfahren für den Weiterbau nicht zu gefährden, soll die B 31 westlich von Friedrichshafen nach der Überquerung der Brunnisach zunächst nur zweispurig bis zur Kläranlage Immenstaad gebaut werden. Dies teilte Baubürgermeister Hornung dem Rat mit.

Dieter Hornung reagierte gestern während der Gemeinderatssitzung auf eine Anfrage aus der CDU-Fraktion. Carl Deppler wollte wissen, wie eine einvernehmliche Lösung mit Immenstaad aussehen könne. "Wir haben Immen-staad am 9. Januar einen Vorschlag unterbreitet, der jetzt von Juristen des Regierungspräsidiums überprüft wird", informierte Hornung. Der Kompromiss aus Friedrichshafener Perspektive sieht vor, dass die neue B 31 zwischen Colsman-Knoten und Immenstaad zunächst nur bis zur Brunnisach vierspurig gebaut wird. Dann könne die neue Straße bis zum Anschluss an die alte B 31 beim Grenzhof beziehungsweise Klärwerk zweispurig verlaufen.

Hintergrund für den Vorschlag sind vor allem technische Notwendigkeiten. Hornung erläuterte, dass der Knoten Spaltenstein zum Anschluss der bestehenden Kreisstraße sowie die Unterführung der Bahntrasse und die Überquerung der Brunnisach unbedingt vierspurig erfolgen müssten, da hier eine Erweiterung später technisch kaum machbar, das heißt vor allem nicht finanzierbar sei. Damit komme man der Forderung aus Immenstaad, die Vierspurigkeit zunächst nicht bis zum Grenzhof zu planen, entgegen. In einer späteren Ausbaustufe könne die B 31 dann wie im Planungsfall 7 vorgesehen Richtung Westen nördlich von Immenstaad vierspurig fortgesetzt werden.

Hornung machte deutlich, dass bis auf die Einwendungen aus Immen-staad die Raumschaft ziemlich geschlossen hinter den vorliegenden Planungen stehe. "Wir kommen Immen-staad entgegen, weil wir das Gesamtprojekt nicht gefährden dürfen und wollen." Erste Signale aus der Nachbargemeinde auf den Vorschlag seien positiv. Bei Einverständnis müsse Immenstaad seine Einwendungen zurückziehen. Hornung: "In Tübingen wird gerade geprüft, wie die Planung korrigiert werden kann." Denkbar sei zum Beispiel ein so genannter Ausführungsvorbehalt, der es erlaube, zunächst nur zwei Spuren ab der Brunnisach-Überquerung zu verwirklichen, die Gesamtplanung und spätere vierspurige Weiterführung Richtung Meersburg aber nicht gefährde. Hornung: "Wir dürfen allerdings in keinem Fall eine neue Grundsatzdebatte um die B 31 anfangen."