22.12.2005 04:55

Gespräch im Straßenstreit

Büchelmeier will mit Immenstaads Bürgermeister Beisswenger über B 31 verhandeln

 

Friedrichshafen/Immenstaad

VON WOLFGANG BOLLER

 

 

Friedrichshafen/Immenstaad - Oberbürgermeister Josef Büchelmeier will den Streit mit der Gemeinde Immenstaad um den vier- oder zweispurigen Bau des westlichen Teilstücks der künftigen Friedrichshafener B31-Umgehung in Gesprächen mit den Immenstaadern schlichten. Das sagte Büchelmeier jetzt vor Journalisten und deutete sachte Kompromissbereitschaft an.

Bekanntlich lehnt Immenstaad den vierspurigen Ausbau des Teilstücks vom Knoten zwischen Spaltenstein, Kluftern und Eichenmühle bis zum Grenzhof bei Dornier ab, wo die künftige Friedrichshafener Umgehung wieder auf die alte B31 treffen soll. Denn Immenstaad fürchtet, dass damit schon festgelegt wird, dass später einmal die B31 nach Westen auf einer Trasse gebaut wird, die die Immenstaader nicht wollen. Immenstaad würde die Trasse gerne deutlich weiter nach Norden rücken.

Er sei nicht überrascht von der Position Immenstaads, sagte Büchelmeier. Dass der Rechtsanwalt Immenstaads aber beim Erörterungstermin mit dem Regierungspräsidium in der vergangenen Woche mit einem Gerichtsverfahren gedroht hat (der SÜDKURIER berichtete), habe ihn schon gewundert. Der Anwalt sieht Möglichkeiten, das Planfeststellungsverfahren gerichtlich kippen zu lassen, weil er der Ansicht ist, es habe einen Verfahrensfehler gegeben. "Diese Drohung finde ich schlecht. Man sollte wieder auf den Boden kommen", wünscht sich Friedrichshafens Oberbürgermeister Büchelmeier.

Mit seiner Haltung stehe Immenstaad in der Region zwar alleine da, sagte der Oberbürgermeister. Aber Friedrichshafen wolle den kommunalen Partner (Immenstaad und Friedrichshafen sind durch eine Verwaltungsgemeinschaft miteinander verbunden) nicht an die Wand drücken.

Im Januar soll es ein Gespräch zwischen Immenstaads Bürgermeister Jürgen Beisswenger und Friedrichshafens Oberbürgermeister Josef Büchelmeier geben. "Ich werde mich darum bemühen, eine sinnvolle Basis zu finden, die Straße weiterzuführen", sagte Büchelmeier. Er sieht aber für Immenstaad durchaus die Gefahr, dass die Nachbarn einmal eine dreispurige B31 vor ihrer Haustüre bekommen, wenn sie sich völlig sperren sollten. Die erst für die nächsten Jahrzehnte denkbare Weiterführung der B31 nach Westen im Tal hinter dem Hersberg halte er aber auch für unangemessen. "Die Region wird schon wieder zur Vernunft finden", hofft der Oberbürgermeister.