18.10.2005 04:51

Perspektive 2025

 

 

Friedrichshafen

VON WOLFGANG BOLLER

B31 Umgehung

 

Man wird den Eindruck nicht los, dass die Verantwortlichen im Regierungspräsidium Tübingen nicht kapieren wollen, dass Friedrichshafen jetzt endlich an der Reihe wäre, seine Umgehung zu bekommen. Über drei Jahrzehnte langes Warten reicht offenbar nicht. Statt den konkreten Willen zu bekunden, den Häflern zu helfen, zog sich Regierungspräsident Hubert Wicker gestern auf sattsam Bekanntes zurück: das gerichtliche Kippen des früheren Planfeststellungsbeschlusses im Jahr 1990, viele Gesetze und Verordnungen, die zu beachten sind, lange Planungsarbeiten, viele Einsprüche, andere Projekte seien auch wichtig und Geld eh nicht vorhanden. Der von Wicker "theoretisch" genannte Zeitplan - frühester Baubeginn im Jahr 2008, frühestes Bauende 2015 - darf auf den Müllhaufen geworfen werden, auf dem die Versprechungen vergangener Jahre liegen. Genau so theoretisch war die Hoffnung auf ein konkretes politisches Signal Wickers, Friedrichshafen sei jetzt mal dran.

Die gestrige Gemeinderatssitzung hätte heute stattfinden sollen. Dann wäre Wicker auf der Heimfahrt im Fakuma-Stau gestanden und hätte sich lange die Häuser derer ansehen können, die seit Jahrzehnten auf die Entlastung vom immer stärker werdenden Verkehr warten. Wenn im Regierungspräsidium nicht kapiert wird, wie Friedrichshafen leidet, heißt die Perspektive vielleicht: Bauende 2025.