Friedrichshafen

 

SPD: B 31-Veranstaltung war Wahlkampfplattform für CDU

FRIEDRICHSHAFEN (sz) Zur Diskussion über das Parteiengezänk im Zusammenhang mit dem geplanten Weiterbau der Umgehung B 31 meldet sich der SPD-Ortsverein Friedrichshafen zu Wort. Die Genossen kritisieren das Vorgehen der CDU.

"Der SPD-Ortsverein erhielt Ende Juli ein Schreiben der ehemaligen Fraktionsvorsitzenden von CDU, SPD, FW und des Sprechers der Gruppierung ,DU' im Gemeinderat von Friedrichshafen", heißt es in der SPD-Mitteilung. Dort sei um Unterstützung für ein parteiübergreifendes Vorgehen und um Mitwirkung des SPD-Ortsvereins zur B 31 gebeten worden. Wörtlich hieß es in dem Brief der ehemaligen Fraktions-Chefs: "Auch wenn wir uns nicht unmittelbar in der aktiven Kommunalpolitik betätigen, so bewegt uns doch ein Problem, das sämtliche Oberbürgermeister und Bürgermeister unserer Stadt als Existenzfrage bezeichneten und unsere Industrie, Messe sowie die vielen betroffenen Menschen in und um Friedrichshafen tagtäglich zu spüren bekommen. In unserer aktiven Gemeinderatszeit ist es nicht gelungen die B 31-Umgehung durchgängig zu realisieren." An anderer Stelle heißt es: "...halten wir es für erforderlich, dass alle politischen Kräfte in Friedrichshafen hier an einem Strang ziehen. (É) Die Angelegenheit ist zu ernst, um sie parteipolitischen Grabenkämpfen und gegenseitigen Schuldzuweisungen auszusetzen. Wir meinen, dass gemeinsames druckvolles, zielgerichtetes Handeln aller kommunalpolitischer Kräfte eine effektive Beschleunigung des Verfahrens bringt."

Jetzt schreibt die SPD: "Der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Friedrichshafen hat allen Unterzeichnern dieses Schreibens, Herrn Bäzner, Siegfried Stauber, Stuckenbrock, Schilpp und Schaack geantwortet und die Unterstützung des Vorhabens zugesichert. Auch die Einschätzung, dass hier partei- und fraktionsübergreifend gehandelt werden sollte, wurde bejaht." SPD-Chef Dieter Stauber habe aber auch deutlich gemacht, dass mit Aktionen besser bis nach der Bundestagswahl gewartet werden sollte.

SPD hat andere Vorstellungen

Unverständlich sei dem Vorstand des SPD-Ortsvereins deswegen, warum nun eine Veranstaltung - ursprünglich geplant und organisiert von der CDU - stattfand, zu der der SPD-Ortsverein gar nicht eingeladen wurde. "Offensichtlich handelte es sich bei der Thematisierung der B 31-Problematik eher um eine CDU-Wahlkampfplattform für den Bundestagsabgeordneten Schockenhoff als um eine überparteiliche Veranstaltung", schreibt die SPD. Organisiert worden sei die Veranstaltung vom CDU-Stadtverbandsvorsitzenden und vom CDU-Vorstandsmitglied Fröhlich. So stelle sich die SPD Friedrichshafen das "An-einem-Strang-ziehen" nicht vor.

Das Thema B 31 eigne sich nicht für den Wahlkampf und auch nicht für die Profilierung nur einer Partei oder Person. Die SPD Friedrichshafen beteilige sich gerne an einer parteiübergreifenden Zusammenarbeit in dieser Frage, sinnvollerweise nach dem Bundestagswahlkampf. Die Sozialdemokraten erwarteten, dass angeblich "überparteiliche" Veranstaltungen auch gemeinsam vorbereitet und durchgeführt werden.

"Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer - und eine CDU-Veranstaltung mit ein paar Gästen noch keine ,überparteiliche Initiative"", schreibt die SPD.

 (Stand: 13.08.2005 00:19)