Friedrichshafen

 

Norbert Zeller: "Land soll endlich Hausaufgaben machen"

FRIEDRICHSHAFEN (sz) Als "typische Wahlkampfablenkung" bezeichnet der SPD-Landtagsabgeordnete Norbert Zeller "den Versuch von Schockenhoff (CDU), die Verantwortung für den verzögerten Ausbau der B 31 den Kommunen zu schieben zu wollen". Zeller: "Das Land soll endlich Hausaufgaben in Sachen Straßenbau machen."

"16 Jahre lang hatte die CDU im Bund mit einem aus Baden-Württemberg kommenden Bundesverkehrsminister die Möglichkeit, zusammen mit dem Land die unbefriedigende Verkehrssituation in unserer Region zu klären", schreibt Zeller in einer Pressemitteilung. Jetzt würden die Konservativen gerade so tun, "als ob sie mit der Verkehrsmisere nichts am Hut haben". Zeller: "Es ist zu billig, den schwarzen Peter den Kommunen weiter reichen zu wollen."

Der Kreistag des Bodenseekreises - wie auch die Kreis SPD - hätten sich "eindeutig für den Planungsfall 7 und damit für die Bündelungstrasse ausgesprochen". Infolgedessen sei es logisch gewesen, dass der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben eine Priorisierung der Straßenprojekte in der Bodenseeregion vorgenommen hatte. "Diese Priorisierung vermisse ich bis heute vom Land Baden-Württemberg", sagt Zeller.

Schon seit Jahren habe sich die SPD zusammen mit ihren beiden Abgeordneten Bindig und Zeller für den raschen Ausbau des Planungsfall 7 (B 31 und B 30) "intensiv eingesetzt". Der Bund habe dem Land Baden-Württemberg zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt. Während es 1998 278 Millionen Euro gewesen seien, habe das Land 2004 1,034 Millionen Euro, also 271 Millionen Euro mehr als unter der CDU-Regierung bekommen.

Mit Einsprüchen gerechnet

"Das ewige Geschimpfe auf den Bund oder neuerdings auf die Kommunen ist deshalb ein untauglicher Versuch, von den eigenen Planungsdefiziten abzulenken", schreibt Zeller. Erst in einer seiner jüngsten Anfrage sei deutlich geworden, so der SPD-Landtagsabgeordnete, "dass es im Planfeststellungsverfahren für den Abschnitt B 31 Friedrichshafen-West und Immenstaad zu weiteren Verzögerungen kommt". Seit November 2002 sei das Projekt im Planfeststellungsverfahren. Seit 2003 liege der Sichtvermerk des Bundes dafür vor.

Neben den Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange seien 1800 Einwendungen Privater eingegangen. Zeller: "Für die Einwendungen wurden ergänzende straßenplanerische Untersuchungen und zusätzliche Lärmschutzberechnungen durch externe Gutachten zu den Themenbereichen Verkehr, Kleinklima, Existenzgefährdung, Hochwasserschutz, Luftschadstoffe und ein alternatives naturschutzfachliches Kompensationskonzept eingeholt." Mit den Einsprüchen sei zu rechnen gewesen, so Zeller. Deshalb trage das Land für die Verzögerungen die Verantwortung. "Die sollen endlich ihre Hausaufgaben mit Hochdruck machen, damit vielleicht doch noch Ende 2006, Anfang 2007 mit dem Planfeststellungsbeschluss gerechnet werden kann", schreibt Zeller abschließend.

 (Stand: 10.08.2005 00:19)