Markdorf

 

Kreistag gibt grünes Licht für Markdorf

FRIEDRICHSHAFEN / MARKDORF - Die Südumfahrung Markdorf wird wie geplant als Kreisstraße in dem "konfliktarmen" Korridor zwischen Haslacher Hof im Westen und Wagner-Knoten im Osten gebaut. "Unmittelbar nach Fertigstellung" soll die Umfahrung Kluftern folgen. Das hat der Kreistag gestern Abend mit großer Mehrheit bestätigt.

Von unserem Redakteur Gerd Ahrendt

Drei Wochen nach dem Gemeinderat der Stadt Markdorf und einen Tag nach dem Votum der Friedrichshafener Kommunalpolitiker - die SZ berichtete - hat gestern der Kreistag den bisherigen Kurs in Sachen Südumfahrung Markdorf bestätigt. Am so genannten konfliktarmen Korridor zwischen Haslacher Hof und Wagner - unweit von Lipbach - ändert sich damit nichts. Neu ist jedoch, dass die Planfeststellung für die Markdorfer Südumfahrung und die Umfahrung Kluftern parallel erfolgen soll.

Damit nicht genug: Die Kreisräte haben sich gestern Abend mehrheitlich darauf festgelegt, dass die Umfahrung Kluftern "unmittelbar nach Fertigstellung" der Südumfahrung Markdorf gebaut werden soll. Nur 15 der 57 im Saal sitzenden Kreisräte stimmten gegen das Projekt, drei Räte enthielten sich der Stimme.

Vor der Abstimmung hatte Landrat Siegfried Tann die Parlamentarier an den vor zwei Jahren beschlossenen "Paradigmenwechsel im Kreisstraßenbau" erinnert. Demzufolge sollen nur noch überörtlich bedeutsame Straßenverbindungen finanziert werden. Die Flugplatzstraße sei das erste Projekt dieser Art gewesen. Jetzt folge die Südumfahrung Markdorf. "Ich steh' zu diesem Konzept", sagte Tann.

"Übergangszeit kurz halten"

Dieter Hornung, Erster Bürgermeister der Stadt Friedrichshafen und Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion, sagte, die Südumfahrung Markdorf sei "keine Ersatzmaßnahme für den Bund". Man habe sich seinerzeit beim Planungsfall 7 für die Bündelung der B 30/B31 zu Lasten der B 33 entschieden - und für eine Neuordnung im nachgeordneten Bereich. Dabei sei man nahezu sämtlichen Anregungen nachgegangen. Einziger Haken: In der Übergangszeit, bis zur Fertigstellung des gesamten Netzes, werde Kluftern "wesentlich betroffen". Dieser Zustand müsse "so kurz wie möglich" gehalten werden. Die CDU-Fraktion fordere deshalb eine zeitgleiche Planfeststellung der Umgehungen von Markdorf und Kluftern. Der Markdorfer Bürgermeister Bernd Gerber sprach von einem "Meilenstein in der Geschichte des Straßenbaus im Bodenseekreis". Jetzt gelte es, die Planung zügig in die Realität umzusetzen.

Als "gut für Markdorf, schlecht für Kluftern" bezeichnete SPD-Sprecher Wolfgang Sigg das Projekt. Zuerst müssten die Bundesstraßen gebaut werden, dann die ergänzenden Maßnahmen. Das Ja zum Wagner-Knoten sei zudem eine feste Vorgabe für die bahnparallele Fortführung der Markdorfer Südumfahrung in Kluftern. Der Friedrichshafener Stadtteil werde dadurch zerschnitten.

Irene Alpes (Grüne) sagte, die Südumfahrung Markdorf sei kein Meilenstein, sondern ein "Asphaltschocker". "Das Entlastungsziel wird nicht erreicht", begründete ödp-Frau Annedore Schmid ihre Ablehnung des Projekts. Kommentar

 (Stand: 16.03.2005 00:20)