11.03.2005 05:03

Lärmschutz nötig

Verkehrsmengen auf der B 31 neu deutlich höher als geplant

 

Eriskirch

VON KATY CUKO

 

 

Eriskirch - Lange hatten die Eriskircher auf dieses Lärmschutz-Gutachten warten müssen, nun liegt es vor. Nach den Verkehrszählungen auf der B31neu im vergangenen Jahr liefern die neuen Berechnungen ein realistisches Bild, wie viele Fahrzeuge 2005 über die Bundesstraße rollen: durchschnittlich 25376 Autos und Motorräder, darunter 2700 Lastwagen in 24 Stunden. Das sind 19 Prozent mehr, als im bisherigen Lärmschutz-Gutachten als Prognose zugrunde gelegt wurde, beim Lkw-Verkehr sogar 32 Prozent. Der Spitzenwert lag sogar bei mehr als 36000 Fahrzeugen.

Für Manfred Bertele von der Bürgerinitiative sind diese Zahlen nicht nur eine Bestätigung dessen, "wovon wir immer überzeugt waren". Sie decken sich auch mit dem Ergebnis der privaten Zählungen, die die Verfechter für mehr Lärmschutz entlang der Bundesstraße von April bis September 2004 gemacht hatten. Diese ergaben einen Wert von durchschnittlich 32000 Fahrzeugen pro Tag. Ursächlich für mehr Lärm als damals berechnet ist nicht nur die Verkehrsmenge, sondern auch der fehlerhafte Straßenbelag, die fehlende Lärmdämmung im Tunnel und eine fehlerhafte Dehnungsfuge in der Brücke über die B31.

Mit dem neuen Gutachten ist nachgewiesen, dass die Lärmschutz-Grenzwerte an der B31 weiträumig überschritten sind. Von 68 Messpunkten ist es tagsüber an 15 Stellen lauter als gesetzlich erlaubt, nachts sogar an 50 Messpunkten, teilweise bis zu 4,9 Dezibel über dem Grenzwert. Aus diesem Grund will das Regierungspräsidium Tübingen ein Ingenieurbüro damit beauftragen, die notwendige Größe und Länge von Lärmschutzwänden beiderseits der Straße und die Kosten für den Bau zu berechnen. Diese Unterlagen sollen dem Bundesverkehrsministerium vorgelegt werden. Ob man sich dort tatsächlich in der Verantwortung sieht, diesen Lärmschutz zu finanzieren, ist allerdings noch fraglich. Die Gemeinde sieht sich nach wie vor nicht in der Pflicht und wird sich nach Aussage von Bürgermeister Markus Spieth finanziell auch solange zurück halten, bis geklärt ist, was das neue Lärmschutz-Gutachten für Konsequenzen hat.