24.02.2005 04:58

Das Für und Wider will nicht enden

Gegner der Südumfahrung führen erneute Bedenken mit alten Argumenten ins Feld

 

Markdorf

 

 

 

Die Diskussion zu den aktualisierten Vorplanungen der Südumfahrung, die keine wesentlichen Neuerungen enthält, wurde im Gemeinderat am Dienstag zäh und ausufernd, war aber wenig erhellend. Naturgemäß kamen aus der Fraktion der Umweltgruppe (UWG) die meisten Nachfragen. Brigitte Ehinger (neu im Gremium): "Wenn man schon 1996 gewusst hat, dass die Anbindungen zur Umfahrung wohl eher nicht zeitgleich entstehen, und wenn es immer noch um Vorplanungen geht, ist dann der Bürgerentscheid nicht zum falschen Zeitpunkt gewesen? Niemand weiß heute, wie hoch die Belastungen durch die Torso-Lösung sind." Fraktionskollege Hansjörg Renner später ähnlich: "Es stimmt zwar, dass der Bürgerentscheid ein demokratisches Verfahren war. Er erscheint aber nochmals überlegenswert, weil der Bevölkerung einiges sooo nicht bewusst war." Renner verwies auf die vergangene Woche gestellte Forderung an die Stadtverwaltung, zu den Themen Verkehrsbelastung Torso-Lösung oder Nachtfahrverbot für Lastwagen Untersuchungen zu forcieren: "Wir fordern schnellstmöglich Ergebnisse der Untersuchungen." Stadtrat Konrad Oker (UWG) verdeutlichte vorhandene Unwägbarkeiten: "Wie viele Jahre wird's bei der Torso-Lösung bleiben? Wann wird die Ortsumfahrung Bermatingen gebaut, und wer garantiert, dass das alles so auch finanziert werden kann?"

Bürgermeister Bernd Gerber: "Garantien gibt es keine. Wenn wir uns nie auf den Weg machen, kommen wir auch nie ans Ziel Wer bei den Verkehrsentwicklungen meint, man könne sich zurückziehen, na dann" Stadträtin Elvira Liewer (CDU) aus Leimbach bekräftigte "als Anwohnerin" der B33. "Ich glaube fest an die Gesamtlösung und bin vom Konzept überzeugt. Die Südumfahrung als Teil der Gesamtlösung ist nun halt der erste Schritt, und leider gibt es keine zeitgleiche Bearbeitung westlich und östlich der Südumfahrung. Als Leimbacherin werde ich weiter fest für die Südumfahrung kämpfen, bevor ich zu einem späteren Zeitpunkt eventuell gar nichts bekomme." Dietmar Bitzenhofer (Freie Wähler) bemerkte zum hin und her in der Diskussion. "Es scheint mir schon so, dass man unbedingt ein Haar in der Suppe finden will." Karl Ainser (CDU) wie auch andere Befürworter der Umfahrung lobte die gelungene Modifizierung der Anbindung beim Haslacher Hof. "Viel weniger Bodenverbrauch als früher. Damals sagte Karl Fuchs vom Landwirtschaftsamt zur Trompetenlösung es werde mit dem Grund und Boden regelrecht geaast, das ist nun nicht mehr so." (gan)