Markdorf

 

Anknüpfung bei Wagner ist "optimal"

MARKDORF - Bis zum Jahresende soll der so genannte Bleistiftentwurf für die Südumfahrung konkrete Formen haben und die genaue Trasse zeigen. Bislang ist nur ein Korridor ausgewiesen. Dafür hat am Dienstag der Markdorfer Gemeinderat die Weichen gestellt. Am 14. März entscheiden die Häfler Räte, am 15. März der Kreistag.

Von unserem Redakteur Gerd Ahrendt

Torsten Nowinsky vom Sigmaringer Ingenieurbüro Langenbach skizziert die aktuelle Vorplanung: Am Haslacher Hof habe man sich für ein so genanntes halbes Kleeblatt entschieden. Eine "sinnvolle Variante" zur ursprünglich vorgesehenen Trompetenlösung. Die Anknüpfung bei Wagner ist laut Nowinsky "optimal", weil dort der Bahndamm problemlos zu unterqueren ist. "Jeder Meter näher zu Markdorf wird teuer, weil Einschnitte nötig sind."

Weil ohne die B 31-neu Friedrichshafen-West und die Umfahrung Kluftern die Verkehrsführung Richtung Süden keinen Sinn mache, greife man in der Übergangszeit auf die Entlastungsstraße durchs Gewerbegebiet Riedwiesen zurück. An zwei Stellen sieht der Fachingenieur Optimierungsbedarf: beim Aldi-Kreisel und an der so genannten Conti-Kurve. Dass der Bypass am Aldi-Kreisel nur in Fahrtrichtung Ravensburg gebaut wird, erklärt er mit den unterschiedlichen Verkehrsströmen.

Der bislang nicht in den Planüberlegungen enthaltene Kreisel an der Einmündung Zeppelinstraße/Riedheimer Straße geht auf eine Anregung von Roland Hepting (Umweltgruppe) hervor. Der Realschulrektor hofft damit auf eine bessere Anbindung der BZM-Zufahrt über die Rudolf-Diesel-Straße. Angenehmer Nebeneffekt: Die Lückenampel beim Aldi-Kreisel könnte entfallen. "Gute Vorschläge werden bei uns ohne Ansehen der Person verfolgt", sagte Bürgermeister Bernd Gerber.

Der Kreisel an der Riedheimer Straße wäre ein "Gewinn für die Stadt", sagte Alfons Viellieber (CDU). Beim Kleeblatt am Haslacher Hof sei die Rechtsabbiegespur für den aus Meersburg kommenden Verkehr ein "ganz wichtiger Punkt".

Hansjörg Renner (Umweltgruppe) nannte den Bürgerentscheid "überdenkenswert". Damals sei nicht bekannt gewesen, dass die Westumfahrung von Friedrichshafen zwölf Jahre dauere und dass das Land die Bermatinger Umfahrung nicht so schnell bauen könne. Auf Gerbers Frage nach Belegen für diese Aussagen antwortete Renner: "Lassen Sie es mal so stehen."

"Kein Sonderopfer" nötig

Christine Oßwald (Umweltgruppe) wollte wissen, wie die rund zwei Millionen Euro Eigenanteil der Stadt bei dem "sehr engen" Haushalt finanziert werden sollen. "Die Belastung ist machbar und tragbar", antwortete der Bürgermeister. Das Geld werde ja nicht auf einen Schlag fällig, sondern verteilt auf mehrere Jahre. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass man ähnliche Dimensionen bei Schul- und Kindergartenprojekten ohne Kreditaufnahme geschafft habe. "Es wird kein Sonderopfer für die Straße geben", sagte Gerber.

Auf die Segelflieger-Problematik angesprochen antwortete Bernd Gerber, es sei eine geringfügige Verlegung des Start- und Landeplatzes nötig. Die Feinabstimmung sei am Laufen, man stehe in "ganz engem Konktakt". Zum Stichwort Grunderwerb sag-te Gerber, er sei zuversichtlich, dass "in nicht allzuferner Zeit gute Ergebnisse mit den Markdorfer Grundbesitzern" zu erzielen sind.

"Wie gedenken Sie das lange programmierte Einvernehmen mit Kluftern herzustelllen?", wollte Hansjörg Renner wissen. "Im Augenblick sehe ich wenig Konsenzmöglichkeit mit Kluftern", antwortete der Markdorfer Bürgermeister.