Die Kritiker der
Südumfahrung wittern Morgenluft. Das aktuelle Konzept hat ihrer Meinung nach
mit den Vorgaben für den Bürgerentscheid vor zwei Jahren nicht mehr viel gemeinsam.
Von Gerd Ahrendt
Über die ökologischen
Folgen der geplanten Umgehungsstraßen und die Be- und Entlastungspotentiale für
die Anlieger lässt sich trefflich streiten. Nicht weg zu diskutieren sind die
zeitlichen Verschiebungen. Dass die neue B30 zwischen Friedrichshafen und
Ravensburg, die Häfler West-Tangente der B31 und die Umgehungsstraßen für
Kluftern, Markdorf und Bermatingen in einem Zug gebaut werden, haben sich
selbst die leidenschaftlichsten Befürworter des viel geschmähten Planungsfalls
7 nie träumen lassen. Nicht umsonst war immer von "zeitnaher
Realisierung" die Rede.
Jetzt sieht"s so aus,
als ob selbst dieser offene Zeitrahmen nicht zu halten ist. Dementsprechend
groß ist die Furcht, dass die Markdorfer Südumfahrung viele Jahre lang ein
Torso bleibt. Zu allem Überfluss muss der Stadtkämmerer dafür vermutlich auch
noch mehr Geld ausgeben als zunächst angenommen.
Statt mit dem Kopf durch
die Wand gehen zu wollen, sollten sich die verantwortlichen Kommunalpolitiker
diesseits und jenseits des Lipbachs endlich an einen Tisch setzen und nach
einem für alle akzeptablen Ausweg suchen. Eine mit gesundem Menschenverstand
abgeschmeckte Gutachtersuppe müssen freilich auch die Kritiker auslöffeln.
(Stand: 19.02.2005
00:20)