11.06.2004 06:04 |
Aussage steht gegen Aussage |
Franz
Mocks Reaktion |
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Markdorf |
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Markdorf (sam) Die Wogen
sind hochgeschlagen nach der Wahlkampfveranstaltung der Markdorfer
Umweltgruppe auf dem Stüblehof, als einige Bauer eine Denkzettelwahl gegen
die bürgerlichen Parteien forderten (der SÜDKURIER berichtete). Sie
monierten, dass sie seit dem Bürgerentscheid nicht mehr in Planungen zur
Südumfahrung einbezogen werden und kein Gespräch mehr mit ihnen gesucht
werde. In Form einer öffentlichen Stellungnahme in dieser Zeitung trat die
Markdorfer Stadtverwaltung der Darstellung der Landwirte und der Umweltgruppe
entgegen. "Es muss dann schon
stimmen und man darf nicht einfach Zitate aus dem Zusammenhang reißen",
reagiert "Stüblehof"-Bauer Franz Mock empört auf die Erklärungen
der Stadtverwaltung. Es sei richtig, dass Landwirte und Grundstücksbesitzer
im Vorfeld des Bürgerentscheids zu Gesprächen gebeten wurden. Auch sei
richtig, dass er in einer Projektgruppensitzung geäußert habe: "Mit
dieser Trasse kann die Landwirtschaft leben. Jedoch habe sich diese
Einschätzung allein auf den Abschnitt zwischen Bermatinger Unterwald und
Gehau bezogen, aber nicht auf die Südumfahrung von Markdorf. Franz Mock sagt, er habe
in der darauf folgenden Projektgruppensitzung unter Zeugen einen
entsprechenden Vermerk zur Klarstellung im Protokoll aufnehmen lassen. Dem entgegen
unterstreicht Bürgermeister Bernd Gerber im Gespräch mit dem SÜDKURIER die
Verwaltungsdarstellung: "Das hat sich auf die Südumfahrung bezogen. Ich
werde mich hüten, etwas zu sagen, was nicht den Tatsachen entspricht. Das ist
so verbürgt und wörtlich gesagt. Man sollte nicht im Nachhinein versuchen,
die eigenen Aussagen zu relativieren und sich herauszureden." Im
Gegenteil, sei Mock ausdrücklich für seine Weitsicht gedankt worden, und es
sei für alle offenkundig gewesen, dass die Gesamttrasse gemeint gewesen sei. Dass die Belange der
Landwirtschaft "in herausragender Weise berücksichtigt" worden
seien, bestreitet Franz Mock vehement: "Es wurde angekündigt, nach dem
Bürgerentscheid in intensive Gespräche mit den Bauern zu treten. Aber nichts
ist geschehen. Nicht einmal mehr die Projektgruppensitzung wurde einberufen.
Das ist eine Farce." Da die Tasse mit den Landwirten abgestimmt worden
sei und inzwischen keine neuen Erkenntnisse vorlägen, sei eine Einberufung
der Projektgruppe nicht sinnvoll gewesen, entgegnet Gerber. Der Vorwurf, der auf
einer CDU-Veranstaltung in Ittendorf laut geworden war, die Bauern ließen
sich vor den Karren der Umweltgruppe spannen, sei haltlos, sagt Mock. Ein
Gespräch mit den bürgerlichen Parteien, denen sich die Landwirte traditionell
zugetan sehen, hätte man begrüßt: "Es hätte allen Parteien gut zu
Gesicht gestanden, das Gespräch zu suchen." |