21.05.2004 06:13 |
Neue Töne im Wahlkampf |
Bürgerliste
Pro Kluftern will im Dorf nicht nur für frischen Wind sorgen |
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Friedrichshafen |
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Es gibt genug für uns zu
tun, drum lasst uns handeln, mit viel Sachverstand." Das ist der Anfang
eines Liedes, das Musik in den Wahlkampf in Kluftern bringen soll. Gesungen
wurde es von elf Kandidaten - fünf Frauen, sechs Männer - die als "Bürgerliste
Pro Kluftern" am 13. Juni zum ersten Mal antreten und schon dem Namen
nach ihren geistigen Ursprung nicht verleugnen. "Drei neue Straßen sind
zuviel - die Alternative wollen wir", singen sie in der dritten Strophe,
aber dabei soll es nicht bleiben. Das Lied hat schließlich acht Strophen. Die Klufterner,
die hinter der neuen Liste stehen, haben sich Mühe gegeben, ein Wahlprogramm
zu formulieren, das mehr Leute anspricht als die Gegner der geplanten
Umgehungsstraßen. Bei einer dreitägigen Klausurtagung auf dem Höchsten - kein
Wunder, das der gemeinsame Wahlslogan heißt: "Kluftern braucht frischen
Wind" - wurde um Positionen gerungen, erklärte Beatrix Popp, die als
Spitzenkandidatin ins Rennen geht. "Viele Klufterner schätzen das Angebot und die Infrastruktur in
unserem Ort", erläuterte Christine Roth-Waldheuer ein Ergebnis der
Befragungen. Genau deshalb stehe die Bürgerliste dafür ein, das zu erhalten,
was im Dorf für die hohe Zufriedenheit sorge. Was nicht bedeute, dass es
nicht auch besser gehen kann. "Mehr als eine Grundversorgung" sei
deshalb ein Ziel der freien Liste. Sehr intensiv haben sich die elf
Kandidaten mit der geplanten Entwicklung der Ortschaft befasst.
"Kluftern soll wachsen", kommentierte Walter Zacke den Vorentwurf
des neuen Flächennutzungsplanes für Friedrichshafen. Mit welchen
"Flächenumwandlungen" die Bürgerliste Probleme hätte und warum,
erklärte Zacke detailliert. Als enormen Einschnitt etwa wertete er das
geplante Gewerbegebiet Blütenweg-Süd oder eine Wohnbebauung in Efrizweiler-Nord über die Ortsgrenze hinaus. Fazit:
"Kluftern soll keine Vorstadtsiedlung werden, sondern seinen dörflichen
Charakter behalten." "Wo drückt der Schuh, das fragen wir, den
Bürger hören, ja das wollen wir", heißt es in der vorletzten Strophe. Ob
der Klufterner Bürger den Wahlgesängen zugehört
hat, wird sich zeigen. Katy Cuko |