Verkehrspolitik von Müller scheinheilig
Erst durch die
Aufwertung einer Bahnstrecke werden die Voraussetzungen für eine Verlagerung
des Verkehrs von der Straße auf die Schiene geschaffen, sagte Verkehrsminister
Müller anlässlich des Spatenstichs zum neuen Ausweichbahnhof in Fischbach-Manzell. Da hat er ja Recht, der Herr Minister.
Eine Verbesserung des Bahnangebots durch diese 5,6-Millionen-Euro-Investition
ist durchweg zu begrüßen.
Kurioserweise macht
sich derselbe Minister ganz ungeniert für die 33 Millionen Euro teuren
Ortsumfahrungen Bermatingen-Markdorf-Kluftern stark.
Dieses Straßenprojekt steht in direkter Konkurrenz zum Bahnverkehr auf der
Pendlerstrecke Salem-Friedrichshafen. Die Bahn, die
heute auf dieser Strecke schneller ist als das Auto, hätte schon bald das
Nachsehen. Indem er den Straßenbau weiterhin derartig bevorzugt, widerspricht
Herr Müller seinen von ihm selbst beschworenen Zielen und macht stattdessen
Verkehrspolitik von vorgestern!
Frieder Staerke, Markdorf
(Stand: 11.03.2004 00:20)