Kreisstraßen bei Markdorf und Kluftern im Förderprogramm

 

FRIEDRICHSHAFEN/STUTTGART (sz) - Die Kreisstraßen bei Markdorf und Kluftern sind in das Förderprogramm nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) aufgenommen worden. Das hat gestern der baden-württembergische Umwelt- und Verkehrsminister Ulrich Müller mitgeteilt. Müller beziffert die Gesamtkosten mit 24,9 Millionen Euro und das voraussichtliche Fördervolumen mit rund 17,4 Millionen Euro.

 

"Zwei bedeutsame Verkehrsprojekte des Bodenseekreises bei Markdorf und Kluftern werden für das Förderprogramm nach dem GVFG vorgemerkt. Voraussichtlich stehen damit ab den Jahren 2006/2007 sehr erhebliche finanzielle Mittel vermutlich zum geplanten Baubeginn zur Verfügung", stellte Umwelt- und Verkehrsminister Ulrich Müller gestern anlässlich der nachrichtlichen Aufnahme der Kreisstraßen bei Markdorf und Kluftern in das GVFG fest. In "welch ungewöhnlicher Größenordnung sich diese nachrichtliche Aufnahme ins Programm" bewege, werde klar, "wenn man weiß, dass bei den Programmaufnahmen in diesem Jahr nur wenige Projekte über drei Millionen Euro lagen". Damit, so Müller, löse er ein, was er seit Jahren im Bodenseekreis als Neukonzeption der Achse Salem-Markdorf-Friedrichshafen angeboten habe: einen diagonalen Straßenzug, der Verkehr aus den Ortsdurchfahrten herausverlagert und die Lebensqualität der Bürger verbessert.

 

Zur Verbesserung der Verkehrsführung und insbesondere zur Entlastung der Ortslage von Markdorf und Kluftern will der Bodenseekreis den ständig wachsenden Verkehrsdruck zwischen Markdorf als den nordwestlichen Stadtteilen von Friedrichshafen auf einen neuen Kreisstraßenzug (K 7743 neu) verlagern. Das kommunale Verkehrskonzept setzt sich aus zwei Bauprojekten mit einem voraussichtlichen Fördervolumen von 17,4 Millionen Euro zusammen. Die Kosten der rund 3,3 Kilometer langen Südumfahrung von Markdorf wurden vom Bodenseekreis auf 11,1 Millionen Euro veranschlagt. Über den an der B 33 im Bereich des Haslacher Hofes beginnenden Straßenzug, der südöstlich von Markdorf mit der Landesstraße 207 verknüpft werden soll, kann, so Müller, der Innenstadtbereich von Markdorf täglich um bis zu 12  700 Kraftfahrzeuge entlastet werden. Für die Ortsumfahrung von Kluftern, als direkte Fortsetzung des Kreisstraßenzuges zwischen Markdorf und der künftigen B 31 bei Friedrichshafen Spaltenstein, geht der Bodenseekreis derzeit von Gesamtkosten von 13,7 Millionen Euro aus. Um die Eingriffe in Natur und Landschaft möglichst gering zu halten, ist für die K 7743 neu im Bereich von Kluftern eine Bündelung mit der Bahnlinie Friedrichshafen-Markdorf auf einer Länge von zirka 2,2 Kilometern vorgesehen.

 

Müller hat darauf hingewiesen, dass das kommunale Verkehrskonzept im Bereich von Markdorf erst dann voll wirksam werde, wenn auch die auf 8,9 Millionen Euro veranschlagte, vom Land zu bauende und allein zu finanzierende Ortsumfahrung von Bermatingen (L 205 neu) fertig gestellt ist. Die Planungsarbeiten seien in vollem Gange. Diese Straße muss in engem zeitlichen Zusammenhang zumindest mit der Südumfahrung von Markdorf dem Verkehr übergeben werden. Einschließlich Kluftern stünde dem Verkehr zwischen Bermatingen, Markdorf und Friedrichshafen dann ein elf Kilometer langer, durchgängiger und leistungsfähiger Straßenzug zur Verfügung. "Wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, könnte dieses Verkehrskonzept in einigen Jahren Realität sein", erklärte Minister Müller.

 

(Stand: 12.08.2003 00:37)