Immenstaad braucht einen neuen Dornierknoten

 

Im Zuge des laufenden Planfeststellungsverfahrens für die B 31 Umgehung Friedrichshafen hat sich der Gemeinderat am Montagabend erneut mit dem Umbau des Dornierknotens auseinander gesetzt. Das Straßenbauamt Überlingen und das von der Gemeinde beauftragte Büro Salzmann stellten ihre jeweiligen Planvarianten vor.

 

Die Umgehungsstraße für Friedrichshafen befindet sich derzeit im Planfeststellungsverfahren und wird beim Regierungspräsidium in Tübingen geprüft. Geplant ist eine vierspurige Straße bis zum Grenzhof. Die B 31 neu endet bei der Lipbachbrücke.

 

Wie der Übergang zur alten B 31 bewerkstelligt werden soll, ist noch völlig offen. Noch weniger absehbar sind der Zeitpunkt und die endgültige Gestaltungsvariante für die Weiterführung der B 31neu in Richtung Westen. Dennoch braucht Immenstaad spätestens mit der Fertigstellung der B 31 in Friedrichshafen eine Entlastung im Bereich Dornier. Über einen neuen Knotenpunkt wird seit 23 Jahren diskutiert.

 

Messe, Flughafen, Einkaufszentrum und der zunehmende Schwerlastverkehr haben die Belastung für die Seegemeinde bereits beträchtlich steigen lassen. Die Gemeinde und die Firma Dornier drängen deshalb seit Jahren bei der Straßenbauverwaltung in Überlingen auf Lösungen für den Dornier-Knoten.

 

Tobias Gähr vom Straßenbauamt Überlingen stellte am Montag die Planung seiner Behörde vor. Über zwei Kreisel nördlich und südlich der B 31, eine querende Brücke zwischen Dornier und der Straße nach Kluftern sowie eine Tieferlegung der B 31 um einen Meter sollen die Verkehrsströme gebändigt werden. Da aber die Brücke keine sechs Meter lichte Höhe hat, müssten Schwerlaster zusätzlich über die Kreisel geführt werden. Die Kosten für den etwa 120 Meter breiten Mammutknoten lägen nach ersten Schätzungen bei drei Millionen Euro. Zusätzlich müssten in Richtung See 70 Parkplätze vor dem Dorniertor weichen.

 

Das von der Gemeinde beauftragte Planungsbüro Salzmann aus Tuttlingen befasst sich seit mehr als 20 Jahren mit den diversen B 31 Planungen. Ingenieur Salzmann stellte seine Lösung vor, die einen einzigen großen Kreisverkehr vorsieht. Da es sich um eine erste Systemskizze handelte, wollte Salzmann noch keinen Kostenumfang nennen. Seine schlichte Lösung wäre aber in jedem Fall "deutlich billiger" und seiner Ansicht nach ausreichend für das Verkehrsaufkommen. Beide Planer waren sich darüber einig, dass man auf die Ausfahrt Immenstaad-West nicht verzichten könne. Gähr versicherte, dass die Alternativlösung im Straßenbauamt "auf Leistungsfähigkeit und Verkehrssicherheit" geprüft würde, betonte aber, dass die vierspurige Umgehungsstraße von Friedrichshafen bis zum Grenzhof keine Präjudizierung für die Weiterführung der B 31 bedeute. Salzmann appellierte an die Behörde, offen zu sein für die neue Lösung. Gähr räumte ein, dass man mit einem neuen Dornier-Knoten "eine ganze Weile leben müsse".

 

Norbert Dikreiter, FWV, stellte in Frage, warum man jetzt einen Doppelkreisel brauche, wo die Planung für die Umgehungsstraße mit einer Ampelanlage vor Dornier als Übergang auszukommen meint. Peter Mohr, CDU, äußerte Bedenken bezüglich der erheblichen Höhe des Brückenbauwerkes und des erschreckenden Flächenverbrauches, ebenso wie seine Fraktionskollegin Uli van Endert. Der Gemeinderat nahm Kenntnis von den Planungen und forderte vom Straßenbauamt ein Modell des Bauwerks und die Absteckung der Höhen vor Ort, bevor man sich in die Detailplanung begebe. Das Straßenbauamt soll die alternative Planung prüfen.

 

Alle Entwürfe werden demnächst zur Einsicht für die Bürger im Rathaus ausgehängt. Im Herbst soll es eine Bürgerinformation geben. Eine abschließende Stellungnahme will der Gemeinderat erst danach abgeben. Ziel ist, parallel zur Planung der Häfler Umgehung eine Lösung für den Dornierknoten zu finden, damit beide Straßen zeitgleich gebaut werden können.

 

(Stand: 23.07.2003 00:33)