23.07.2003 05:36 |
Kreisel statt Dornier-Knoten |
Zwei
neue Vorschläge für stark befahrene B 31-Kreuzung von Gutachter und
Straßenbauamt |
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Immenstaad |
VON SUSANN GANZERT |
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Immenstaad - Am 21. Juli
1980 - also vor 23 Jahren - wurde die erste Planfeststellung für die Umgehung
Friedrichshafen einschließlich Dornier-Knoten auf der Gemarkung Immenstaad
eingeleitet. Schon damals war die Verkehrsbelastung bedenklich, und die Immenstaader
hatten große Probleme mit ihrem Fahrzeug von der oder auf die B 31 zu kommen.
Jetzt gibt es zwei neue Ideen. Der Verkehr am
Dornier-Knoten nahm seit 1980 ständig zu, und im Zusammenhang mit der B 31
neu muss der Dornier-Knoten gelöst werden. Im Jahr 2001 passierten im Schnitt
29230 Fahrzeuge den Knoten innerhalb von 24 Stunden. Rechne man den Friedrichshafener Messe- und Bodenseecenterverkehr dazu,
dann seien es heute 33600, so Bürgermeister Beisswenger.
Nach der Fertigstellung der B31-Umgehung Friedrichshafen dürfte sich diese
Zahl in Richtung 40000 bewegen. "Die Knotenlösung muss realisiert sein,
wenn die B31 neu fertig ist", gab er den Zeitplan vor. Große Eile gebe es nicht,
so dass verschiedene Vorschläge in Ruhe geprüft werden können. Das
"Problemkind" (SÜDKURIER vom 16. September 1980) löste damals im
Kommunal-Wahlkampf reichlich Emotionen aus.
Nachträglich im Recht dürfen sich die sehen, die sagten, dass sich "vor
dem Jahr 2000 gar nichts tut. "Mittlerweile
haben wir 2003 und es hat sich nichts getan, so Beisswenger.
Doch nach "längerer Abstinenz" gebe es aus dem Straßenbauamt einen
neuen Ansatz. Tobias Gähr vom Straßenbauamt Überlingen erläuterte den neuen
Vorschlag, der alle vier Straßen einbindet und einen internen Dorniergang
unterhalb der B 31 vorsieht. Nach den Plänen der Überlinger Straßenbauer soll
die B31 um einen Meter abgesenkt werden, damit sich der Knoten besser in die
Landschaft eingliedert. In der "ersten Etage" sind zwei
Kreisverkehre geplant, die durch eine Brücke über die B31 miteinander
verbunden sind. Der Schwerverkehr und Großraumtransporte könnten unter der
Brücke nicht durchfahren. Dazu müsste diese eine lichte Höhe von sechs Metern
haben (die bereits bestehenden Brücken haben 4,50 und 4,70 Meter). Die
Baukosten, so Gähr, lägen bei drei Millionen Euro.
Für die 70 wegfallenden Parkplätze bei Dornier müsste ein Ausgleich
geschaffen werden. Diplom-Ingenieur Gerhard
Salzmann aus Tuttlingen hat die Pläne im Auftrag der Gemeinde geprüft und
betonte, dass es sich um Vorplanungen handle, über die man sich immer noch
unterhalten könne. Der Kernpunkt, so Salzmann, sei, dass man an dieser Stelle
einen Knoten bauen sollte, der 2010 "gerade so ausreicht, damit die B 31
neu in Richtung Westen gebaut werden kann". Er schlug einen großen
Kreisverkehr vor, der für die zuständigen Ämter, die wenig Erfahrung mir
Kreiseln außerhalb von Ortschaften haben, Neuland wäre: "Das wäre eine
dicke Nuss für die Straßenbauverwaltung". Würde sein Vorschlag
umgesetzt, wären Flächenverbrauch und die Kosten geringer. Das Straßenbauamt,
so Gähr, sei interessiert an guten Ideen und würde
diese auf ihre Leistungsfähigkeit und Verkehrssicherheit prüfen. Auch der Friedrichshafener Gemeinderat hat in der vergangenen
Woche für den Dornier-Knoten einen Kreisverkehr gefordert. Im Sommer, so Beisswenger, werden die Pläne im Rathaus ausgelegt. Bei
der nächsten Sitzung zum Thema Dornier-Knoten soll es Modelle geben, die
Höhen und Ausmaße der Vorschläge plastisch darstellen. "Dieses große
Zeug da draußen mit diesen Höhen kann ich mir nicht vorstellen",
kritisierte Architekt Peter Mohr (CDU) die derzeitigen Vorstellungen des
Straßenbauamts. Wenn die Modelle da sind, wird es eine Bürgerinformation
geben, versprach Beisswenger. |