Planungen voll im Plan: RP prüft
Einwendungen
FRIEDRICHSHAFEN (müh)
- Die Planungen für die neue B 31 zwischen Immenstaad und Colsmanknoten
können weitergehen: Der Rat hat gestern mit großer Mehrheit dem Entwurf des
Regierungspräsidiums Tübingen zugestimmt. Abgesegnet wurden auch die Anschlüsse
Kluftern und Schnetzenhausen.
Damit läuft im
Planfeststellungsverfahren bislang alles nach Plan, wie Baubürgermeister Dieter
Hornung ausführte. "Wir sehen jetzt Licht am Ende des Tunnels", sagte
Hornung, der ab 2006 mit der Realisierung des 7,1 Kilometer langen West-Teilstücks
rechnet. Hornung appellierte an Anlieger und Grundstückseigentümer, im Konsens
mit den Planern auf eine Lösung hinzuarbeiten. Die Forderungen der Stadt, vor
allem beim Lärmschutz, seien nahezu vollständig in die Planungen des
Regierungspräsidiums eingeflossen
Bei der Stadt
Friedrichshafen waren nach der Auslegung der Trassenpläne 231
Einzeleinwendungen eingegangen. Außerdem liegen 1437 Unterschriften der
Bürgerinitiative Pro Kluftern gegen den Anschluss der L 328 b an die neue B 31 vor.
"Ich weiß nicht, wieviel Einwendungen direkt in
Tübingen aufgelaufen sind", sagte Hornung, aber diese würden nun gesichtet
und im Rahmen eines Anhörungstermin in Friedrichshafen öffentlich bewertet.
Dieser Termin wird frühestens Anfang 2004 sein.
Mehrheitlich beschlossen
wurde gestern auch, im Zuge der B 31-Planungen eine südliche Umfahrung von Schnetzenhausen Richtung Manzell
(K 7742) zu prüfen. Hornung verwies weiter auf den Beschluss des Rates vom Mai,
in dem die Grundsatzentscheidung für den Neubau der Entlastungsstraße zwischen
Markdorf und der neuen B 31 und damit für eine Anschlussstelle Spaltenstein
bereits gefallen sei. Auf den Protest von Stadtrat Heinz Wunderwald entgegnete
Hornung, der Rat habe vor allem die Gesamtinteressen der Stadt zu vertreten.
Für die
Fraktionsgemeinschaft lehnte Monika Bäuerle (Grüne) die neue Trasse ab. Der
Ausbau gehe an den tatsächlichen Verkehrsbelastungen vorbei. Vor allem der
Umgang mit der Brunnisach-Aue sei unerträglich. Für
die SPD freute sich Roland Frank, die Befahrung der B 31 mit dem Auto
vielleicht noch erleben zu können. Unverständnis äußerte Frank über den Nachbar
Immenstaad, der ohne Anrufung des gemeinsamen Ausschusses die Planungen
einseitig abgelehnt habe. Hier müsse man die Frage nach dem Sinn eines gemeinsamen
Ausschusses stellen. CDU und Freie Wähler stimmten den Planungen mit Nachdruck
zu. Tenor: "Das sind wir den Bürgern der Stadt schuldig." Rolf Schilpp (DU) hofft ebenfalls auf einen Baubeginn in 2006,
hält aber einen B 31-Anschluss bei Schnetzenhausen
für überflüssig.
(Stand: 18.07.2003 00:35)