16.05.2003 05:56

Gegen Umfahrung und Planungsfall 7.5

Offener Brief der Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung Ittendorf - Vorschläge zur Verbesserung

In einem Offenen Brief an Verkehrsminister Müller, Kreisräte, Stadträte von Markdorf, Ortschaftsräte von Ittendorf und das Straßenbauamt Überlingen macht die Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung Ittendorf auf ihre Sorgen und Bedenken zum Thema Südumfahrung aufmerksam. Gleichzeitig zeigen sie Verbesserungsmaßnahmen auf und bieten die Mitarbeit an.

Markdorf

 

Markdorf (thu) "Die Entscheidung der Bürger zur Südumfahrung Markdorfs ist gefallen", schreiben Vorsitzender Heinrich Wegis und sein Stellvertreter Dr. Fritz Käser. Mehr als zwei Drittel der wahlberechtigten Ittendorfer Bürger hätten den Bau der Südumfahrung für Markdorf wegen der damit verbundenen Verkehrsmehrbelastung für Ittendorf abgelehnt.

Wörtlich heißt es weiter: "Die Bürger von Ittendorf wurden bereits vor wie auch nach dem Bürgerentscheid u. a. von den Freien Wählern bzw. der Stadtverwaltung Markdorf vertreten durch Bürgermeister Gerber aufgefordert Solidarität mit der Kernstadt Markdorfs zu üben. Da für Ittendorf infolge der Südumfahrung große Nachteile zu erwarten sind, ist für uns Ittendorfer Bürger schwer zu verstehen, warum gerade wir zur Solidarität aufgerufen werden. So wird bereits bei 11300 bzw. 16000 Fahrzeugen pro Tag eine Entlastung der Ortsdurchfahrt für Bermatingen als erforderlich angesehen, während in der Bürgerinformation, zum Bürgerentscheid des Straßenbauamts Überlingen Ittendorf als Teilort von Markdorf mit 17500 Fahrzeugen pro Tag nicht einmal erwähnt wurde, geschweige denn Maßnahmen zur Verbesserung der Straßensituation vorgesehen sind. Auch in Anbetracht der Tatsache, dass die geplante neue vierspurige B31 (der so genannte Planungsfall 7) in unmittelbarer Nähe des Ortes vorbeigeführt werden soll, ist für die Ittendorfer Bürger nur schwerlich eine solche Solidarität, zu verstehen. Wie Ihnen sicherlich bekannt ist, hat das Ministerium für Umwelt und Verkehr des Landes Baden-Württemberg beantragt, diesen Trassenabschnitt in den vordringlichen Bedarf des neuen Bundesverkehrswegeplans aufzunehmen.

Insofern ist der Bau dieses Straßenabschnitts von hoher Brisanz. Aus den genannten Gründen werden wir von der Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung Ittendorf uns auch in Zukunft sowohl gegen den Bau der Südumfahrung Markdorf als auch gegen die Planungsvariante 7.5 der neuen Bundesstraße B31 einsetzen. Die Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung Ittendorf wurde im Vorfeld des Bürgerentscheids u. a. von der Stadtverwaltung Markdorf aufgefordert, konstruktive Vorschläge zur Verbesserung des Straßenverkehrs in Ittendorf zu machen. Wir wollen die politischen Entscheidungsträger daran messen, ob sie ihre Aufforderungen ernst gemeint haben beziehungsweise unsere Vorschläge ernst nehmen."

Zur Verbesserung der verkehrlichen Situation der Ortsdurchfahrt von Ittendorf hält die Interessengemeinschaft kurzfristig folgende Maßnahmen für geeignet oder denkbar:

Überführung der B33 für Fußgänger und Radfahrer

Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit an den Bushaltestellen

Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer an der Abzweigung zur Ahauserstraße (Gasthaus Adler)

Maßnahmen zur Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung durch den Ort (z.B. durch eine stationäre Geschwindigkeitsmessung und Radar oder durch eine Ampel)

Lärmmessungen entlang der B33 Durchführung entsprechender Lärmschutzmaßnahmen

Einbau einer offenporigen Asphaltschicht ("Flüsterasphalt") entlang der Ortsdurchfahrt Erleichterung der Überquerung der B33 zwischen Ahauser- und Kippenhauserstraße durch eine vorgezogene zusätzliche Ampelanlage auf der Höhe des Bürgerhauses.

"Darüber hinaus sollte der Verkehrsknoten am Haslacher Hof - die sogenannte Haslacher Trompete - in seinen Ausmaßen wesentlich verkleinert und vereinfacht werden" schreibt die Interessengemeinschaft und betont: "Wir möchten nochmals unsere Mitarbeit im Sinne einer Verbesserung der verkehrlichen Situation des Teilorts Ittendorf - wie dies erbeten wurde - anbieten."