Gefordert: Direkter Vergleich aller
Varianten
"Keine Basis für
eine fundierte politische Entscheidung" sind nach Ansicht der
Bürgerinitiative ProKluftern die Unterlagen, die das
Straßenbauamt Überlingen zur Verkehrsplanung im Raum Salemer
Tal - Friedrichshafen vorgelegt hat.
Die Klufterner
Bürgerinitiative hat gestern ein Faltblatt mit ihren eigenen Argumenten
vorgelegt und an Ortschafts-, Gemeinde- und Kreisräte appelliert, die
Entscheidung über die Umfahrungsstraße aufzuschieben. Prokluftern
fordert eine tabellarische Gegenüberstellung der drei diskutierten Varianten:
Bahntrasse, Müllstraße und Bauerntrasse sollen nach den gleichen Kriterien
bewertet werden. Eine solche "eindeutige und klare Beurteilung" liege
bis jetzt nicht vor, betont Walter Zacke, Sprecher von Prokluftern.
Und sie sei dringend notwendig für eine kritische Auseinandersetzung. "Wir
haben durchaus Fehler und Widersprüche entdeckt", kritisiert Adalbert
Kühnle von der Bürgerinitiative die amtlichen Unterlagen. Ihn stört besonders
die Aussage, der Entlastungseffekt von Müllstraße und Bauerntrasse für Kluftern
sei zu gering.
Würde der
Anschlussknoten an die B 31 nicht als T-Anschluss geplant, sondern mit
Weiterführung Richtung Friedrichshafen, würden diese Varianten Kluftern deutlich
effektiver entlasten, ist Kühnle überzeugt. Nach dem Grundsatz "Ausbau vor
Neubau" fordert die Bürgerinitiative die Variante auf der Müllstraße.
Denkbar wäre für Prokluftern aber auch die
Bauerntrasse - unter der Voraussetzung, dass die K7742 ab der Einmündung des
Gemeindeverbindungswegs von Leimbach bis zum Abzweig nach Raderach komplett
aufgelöst wird. Diese Lösung hätte nach den Angaben der Bürgerinitiative den
Vorteil, dass das Hepbach-Leimbacher Ried und eine
naturnahe Waldfläche nicht mehr von einer Straße zerschnitten würden. Außerdem
würde die Ortschaft Raderach nicht mehr verlärmt. In den amtlichen
Untersuchungen sei dieser Aspekt der Bauerntrasse bisher nicht berücksichtigt
worden, kritisiert Prokluftern.
(Stand: 06.05.2003 23:30)